Mit der Widerrufserklärung des Ediktes von Nantes, gibt König Ludwig XIV. im Jahre 1685 bekannt, dass nicht länger Glaubensfreiheit für die französischen Bürger gelte. Das bildet einen tiefen Einschnitt in der Geschichte Europas. Rund eine Viertelmillionen protestantische Franzosen verlassen in dessen Folge ihre Heimat und suchen Zuflucht – Refuge – in anderen Ländern Europas. Damit verliert Frankreich einen großen Teil der Kräfte, die seinen wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt getragen haben. Keine geringere Bedeutung hat das neue Edikt von Fontainebleau für sämtliche benachbarte Länder Frankreichs, die nicht nur willens, sondern geradezu bedürftig sind, die Geflohenen aufzunehmen. So wie die deutschen Länder, die nach dem 30-jährigen Krieg regelrecht unter Bevölkerungsmangel und dem Verlust von leistungsfähigen Arbeitskräften leiden. Tausende von Menschen ziehen in die Territorien Deutschlands, vor allem Brandenburg-Preußen und Hessen sowie in unsere heutigen Groß- und Handelsstädte, Frankfurt/Main, Hamburg und Berlin, die sie fundamental beeinflussen und vorantreiben. Sie beleben die Wirtschaft mit neuen Impulsen. Vor allem aber bereichern sie geistiges und soziales Leben. Sie bescheren uns das 18., das französische Jahrhundert.
(http://www.gebrueder-beetz.de/format/format-dokumentarfilm/blut-schweiss-und-gottes-segen#synopsis)