Vor elf Jahren verschwand ein Mädchen aus einer kleinen Stadt an der deutsch-tschechischen Grenze. Der Fall hat den pensionierten Kommissar Altendorf nie losgelassen. Ein aktueller Mordfall bringt ihn mit dem unkonventionellen Kommissar Tanner zusammen. Die beiden ungleichen Charaktere nähern sich langsam an und dringen immer tiefer ein in das Labyrinth der Ereignisse von damals.
Niemals in seiner jahrzehntelangen Dienstzeit bei der Kripo hätte dies der heute 64-jährige pensionierte Hauptkommissar Altendorf für möglich gehalten: Dass ein geistig behinderter junger Mann wegen Mordes verurteilt werden könnte, obwohl weder die Leiche des vermeintlichen Opfers noch eindeutige Blut- und DNA-Spuren gefunden werden konnten. Altendorf wurde damals sogar vom Innenminister persönlich als Leiter der Sonderkommission abgesetzt, um die Ermittlungen durch einen anderen Kommissar schneller voranzutreiben.
Das war vor elf Jahren. Die achtjährige Sina Kolb war spurlos aus dem Dorf Eisenstein verschwunden. Nach einer mehrere Monate dauernden Suche verhaftete der neue Soko-Leiter den 28-jährigen behinderten Emanuel "Ecco" Stock und brachte diesen dazu, den Mord an Sina zu gestehen. Zwei Tage später widerrief Ecco alle seine unter Druck entstandenen Aussagen. Dem Richter jedoch genügte das Geständnis.
Beim alljährlichen Dienstausflug der Mordkommission, der sie diesmal ins tiefe Franken, ins Bärental, wie die Gegend um Eisenstein an der Grenze zu Tschechien genannt wird, führt, lernen sich der pensionierte Kommissar Altendorf und der 32-jährige Hauptkommissar Niklas Tanner kennen. Tanner ist seit einem Jahr bei der Mordkommission in der Kreisstadt Sihl, unweit von Eisenstein.
Die beiden Kommissare nähern sich allmählich an, der jüngere Tanner reagiert mehr und mehr fasziniert wie irritiert auf den verschrobenen, scheinbar unnahbaren Älteren. Obwohl er eigentlich einen aktuellen Mordfall bearbeiten muss - eine Frau aus dem Dorf wurde erdrosselt -, dringt Tanner immer tiefer in das Labyrinth der Ereignisse von damals ein.
Inge-Maria Kolb kaufte zu einem Zeitpunkt ein Grab für ihre Tochter, als noch keineswegs feststand, ob das vermisste Mädchen überhaupt tot war. Wie konnte ein Mädchen so unsichtbar werden, dass nicht einmal ihre Leiche, sondern nur ihr Schatten beerdigt wurde?
Tanner entdeckt neue Spuren, bringt Licht ins Dunkel, und als er einer Fährte ins Rotlichtmilieu hinter der Grenze folgt, bezahlt er seinen Wagemut beinahe mit dem Leben. Von seinem Chef Michel - dieser war der damals in die "SOKO Sina" berufene "Erfolgskommissar" - massiv unter Druck gesetzt, verbeißt Tanner sich erst recht in die alten Akten. Zumal Altendorf ihm endlich sein geheimes Archiv zur Verfügung stellt. Altendorfs Schlafzimmer ist bis an die Decke vollgestopft mit Materialien zum Fall Sina Kolb.
(http://programm.ard.de/TV/arte/das-unsichtbare-m-dchen/eid_287247575151559)