Er ist Tor zur Welt, Zentrum des Handels und ein Ort von Sehnsüchten, Seemannsgarn und Spelunken - der Hamburger Hafen. In einer 90-minütigen Zeitreise zeigt ARTE Ende Mai und Anfang Juni unter dem Titel "Gigant des Nordens - Hamburgs Aufstieg zum Welthafen" erstmals die gesamte Geschichte des Hafens von 1189 bis heute. Die szenische Dokumentation erzählt, wie aus einem kleinen Anleger an der Elbe innerhalb von gut acht Jahrhunderten der Welthafen von heute wurde. Viele mittelalterliche Szenen wurden dabei unter anderem in Stade gedreht, der NDR war an der Produktion beteiligt.
Mithilfe von Inszenierungen, dokumentarischen Sequenzen, Experteninterviews, Archivmaterial und aufwendigen Computeranimationen geht der Film bis in die frühen Anfänge des 12. Jahrhunderts zurück. Die Dokumentation erzählt vom Aufstieg und Fall der Hanse, von der Entwicklung zum Welthafen nach der Entdeckung Amerikas und vom rasanten Wandel des Warenumschlags während der industriellen Revolution. Dabei spannt die Dokumentation immer wieder Bögen in die Gegenwart und zeigt die wiederkehrenden wirtschaftlichen, technischen und sozialen Herausforderungen auf, denen sich der Hafen seit seinen Anfängen in einem permanenten Strukturwandel stellen musste.
Beleuchtet wird aber auch die Alltagsgeschichte der "kleinen Leute" mit ihren oft sehr harten Lebensbedingungen. Spielszenen stellen wichtige Wendepunkte der Hafengeschichte nach: die eigentliche Gründung durch ein angebliches Privileg des Kaisers Barbarossa, die "Franzosenzeit" während der Kontinentalsperre Anfang des 19. Jahrhunderts und die Entscheidung für den Bau eines offenen Tidehafens. Gezeigt wird auch, wie Albert Ballin die Auswanderung revolutionierte, der junge Arzt Bernhard Nocht die Cholera besiegte und wie der erste Elbtunnel gebaut wurde. Nicht realisiert wurden die größenwahnsinnigen Pläne des Architekten Konstanty Gutschow für den Bau einer "Führerstadt"; auch sie sind Thema des Films.
(Quelle: NDR)