Das Dokudrama "Kaiserspiel" rekonstruiert die dramatischen Wochen von September 1870 (Schlacht von Sedan) bis zum 18. Januar 1871, als der preußische König Wilhelm I. zum deutschen Kaiser ausgerufen wurde. Der 90-minütige Film erzählt, wie zielstrebig Otto von Bismarck die Zustimmung der deutschen Fürsten zur Einigung Deutschlands erwirkte und führt vor Augen, wie das französische Kaiserreich unter Napoleon III. zusammenbrach. Während Napoleon als Gefangener in Kassel weilte, fand Bismarck in der französischen Anarchistin Louise Michel eine todesmutige Gegenspielerin im belagerten Paris. Der Zuschauer wird Zeuge eines dramatischen Ringens um Macht, Einheit und Freiheit; erlebt wie große politische Entscheidungen ihren Lauf nahmen.
Den Erzählrahmen bildet ein szenischer Dialog: Auf Schloss Arenenberg in der Schweiz treffen sich Eugénie, die Witwe Kaiser Napoleons III., und Luise von Baden, Tochter von Kaiser Wilhelm I. Vor dem Hintergrund der Verhandlungen zum Versailler Vertrag, der Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg besiegelt, blicken die beiden hochbetagten Damen zurück auf die Zeit der Reichsgründung, ziehen ihre persönliche Bilanz zum Verhältnis der Deutschen und Franzosen, das im Spiegelsaal von Schloss Versailles 1871 und 1919 mit schweren Hypotheken belastet wurde.
(ZDF)