„Traumnovelle“ ist ein Erotik-Thriller und eine freie Adaption von Arthur Schnitzlers Werk, verwoben mit Motiven – und reflexiven Tagträumen – aus Verdis Oper „Un ballo in maschera“.
Jakob wähnt sich als Arzt, Mann und Intellektueller vollständig Herr seiner Lebenswelt, muss aber feststellen, dass er die Realitäten hinter den Fassaden, die Identitäten hinter den Masken nicht beherrscht. Das gilt umso mehr, als er seine eigene Maske aus Gutbürgerlichkeit und Moral abzunehmen versucht. Sein Scheitern wird ihm aber letztlich zur Rettung, denn die Heimkehr von der glücklosen Reise durch Berlins erotischen Untergrund wird ihm eigentlich erst zum Aufbruch auf den rechten Weg, denn die Nacht und ihre Erlebnisse waren nur ein Traum. Was jetzt anbrechen kann, ist das wahre Leben …
Die Stadt Berlin mit ihren widersprüchlichen Gesichtern zwischen Prunk und Zerfall, zwischen Liebenswürdigkeit und Ekel, mit ihrer morbiden Vitalität und dem ständigen Versprechen auf Neuanfang, ist neben den dazu passenden Protagonisten ein umrahmender Charakter der Erzählung. „Traumnovelle“ ist ein visuell berauschender, erotischer und dramaturgisch packender Zugriff auf die verunsicherte Natur des zivilisierten Menschen in einer überurbanisierten Welt – eine Alptraumnovelle, aus der ein neuer Tag ersteht.
(Apollo-Film)