Jeder Mensch kann in seelische Krisen geraten. Trotzdem werden psychische Erkrankungen als Makel und Schande erlebt, geheim gehalten und schamvoll versteckt. „Mein schönes Leben“ bricht mit diesem Tabu. Psychoseerfahrene Menschen, Angehörige sowie Ärzte und Pfleger erzählen vor der Kamera von ihren Erfahrungen mit Psychopharmaka. Heilsam oder kränkend? Segen oder Fluch? Ein tragischer, bisher nicht gelöster Konflikt. Der Dokumentarfilm ist ein vielstimmiges Erzählen über die Wirkungen und Risiken von Psychopharmaka.
Psychopharmaka sind ein Riesenmarkt und ein Riesengeschäft. Doch was wissen wir über die Folgen jenseits von klinischer Forschung und Pharmaindustrie? Beziehungs- und Spracharmut bestimmen immer noch das Klima in psychiatrischen Institutionen. Das hat viele Gründe: Ein wichtiger sind die Psychopharmaka. Sie stellen seelisch still, insbesondere hoch dosiert.
In einem eigens für den Film geschaffenen Raum sind 20 psychiatrie-erfahrene Menschen, Angehörige und Ärzte verabredet. Sie sprechen aus was bisher verschwiegen wurde: die subjektiven Erfahrungen mit Psychopharmaka, das innere Erleben. „Mein schönes Leben“ ist das zweite trialogische Projekt von Jana Kalms und Piet Stolz. Schon der Kinodokumentarfilm "Raum 4070" zum Leben mit Psychosen hat gezeigt wie spannend der Perspektivenwechsel ist. Der Film lässt tief in die menschliche Existenz blicken und zeigt, was Einzelne in Krisen wirklich brauchen. So haben Menschen noch nie von sich erzählt.