Anton Bruckners Musik erlebt zur Zeit in vielen Interpretationen eine Wieder-Auferstehung. Bruckners geistige Heimat ist das oberösterreichische Augustiner-Chorherren-Stift St. Florian, wo Bruckner nach seinem Tod im Oktober 1896 in der Gruft unter der Orgel beigesetzt wurde. In St. Florian begegnete der einstige Sängerknabe zum ersten Mal großer Musik, hier war er Lehrer und Organist und hierher kehrte er später mehrmals im Jahr aus Wien zurück, um wieder aufs Neue Kraft zu finden, sich und seiner Musik Gehör und Anerkennung zu verschaffen. Woher kam diese Musik? Wissenschaftler, Interpreten und Zuhörer versuchen bis heute, dieses Rätsel zu lösen. Unerklärlich erscheint zunächst, wie aus der engen, ängstlichen und von kleinlichen Sorgen begleiteten Lebenswelt des Anton Bruckner eine Musik erwachsen konnte, die weit über diese Welt hinausgreift und tiefste Geheimnisse berührt.