Staat im Staat - der KGB
Sie werden zu Hause abgeholt, auf offener Straße verhaftet oder sind plötzlich verschwunden.
Zwischen 1950 und 1953 geraten Tausende, vor allem in Ostdeutschland, in die Fänge der sowjetischen Geheimjustiz. Überall wittert sie Klassenfeinde, Verräter, Spione und Saboteure. Der KGB ist ein Staat im Staat - auch in der neugegründeten DDR. 923 Menschen sind hier zum Tode verurteilt, in die UdSSR gebracht und schließlich hingerichtet worden. Ihre Asche wurde heimlich in Massengräbern verscharrt, die Todesdaten gefälscht.
Angehörige blieben im Dunkeln zurück
Die Angehörigen sollten niemals etwas davon erfahren. Ehepartner, Eltern, Freunde und die Kinder wussten nichts über das Schicksal der Verschleppten. Erst die Recherchen der russischen Menschenrechtsorganisation "Memorial" brachten seit 1990 das Ausmaß der Hinrichtungen zum Vorschein. Die überwiegend konstruierten Vorwürfe lauteten "Spionage", "konterrevolutionäre Tätigkeit" sowie "antisowjetische Agitation".
Abschied von den Vätern
Norbert Lipski aus Dresden und Christoph Sonntag, dessen Familie aus Aue stammt, machen sich jetzt auf den Weg nach Moskau, um dort auf einem Klosterfriedhof von ihren Vätern Abschied zu nehmen. Sie werden mit dem Zug reisen, so wie ihre Väter vor über 50 Jahren.
Ein MDR-Kamerateam wird sie auf diesem schweren Weg begleiten und mit ihnen die Geschichte ihrer Familien erzählen aus einer Zeit der Willkür und des Terrors