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Dokumentarfilm | 1998 | ZDF [de] | Deutschland

Projektdaten

Lauflänge62'
BildnegativmaterialBetacam SP/SX

    Kurzinhalt

    Einer der meist­zi­tierten und heute leider dümmsten Sprüche überhaupt ist der Simone de Beau­voir zuge­schrie­bene Satz: Man wird nicht als Frau geboren, man wird zur Frau gemacht. Damals bedeu­tete als Frau geboren zu werden gesell­schaft­li­ches Schicksal: ein Leben in der Recht­lo­sig­keit, Unwis­sen­heit und Überar­bei­tung. Der Spruch verdeut­licht, dass jede Frau iden­tisch ist mit der ihr aufge­zwun­genen unter­drückten Rolle. Die Biologie, sagt der Spruch, nimmt der Frau jede Defi­ni­ti­ons­macht, also kann die weib­liche Biologie mit dem Defi­zi­tären schlechthin gleich­ge­setzt werden. Viele Frauen, die sich gegen ihre defi­zi­täre Rolle zur Wehr setzen, übernehmen die Gleich­set­zung des Defi­zi­tären mit der weib­li­chen Biologie und lehnen sie daher ab.
    Die Frauen in diesem Film haben alle gemeinsam, dass sie nicht ihre Biologie infrage stellen, dass sie gerne Frauen sind, gerne Mütter sind und selber in der Lage sind, die Gesell­schaft und ihre Posi­tion darin zu defi­nieren. Sie sehen ihre Mutter­rolle nicht fremd­be­stimmt und lassen sich gleich­zeitig nicht auf die patria­li­sierte Form von Mütter­lich­keit redu­zieren. Sie wurden als Frauen geboren und defi­nieren, was das für sie heißt. Die Kinder­losen sehen realis­tisch die Wider­stände, die sie überwinden müssten, um allen zu zeigen, dass die Mutter­rolle nicht iden­tisch ist mit der Inter­pre­ta­tion, die die Männer­ge­sell­schaft ihr gegeben hat. Die Mütter in dem Film nehmen ihre Fähig­keit, Kinder zu gebären, an und inter­pre­tieren sie nicht defi­zitär, wie das Teile der Frau­en­be­we­gung lange Jahre getan haben. Mit dem Mutter­tier Lucy könnten die Mutter­men­schen sogar sagen: Die ersten Menschen waren Mütter, was sonst! (http://www.helke-sander.de/filme/muttertier-%E2%80%93-muttermensch/)

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    Helke Sander Filmproduktion