Artemisia Gentileschi ist eine außergewöhnlich bedeutende Künstlerin des europäischen Barocks. Ihre Werke hängen heute in den wichtigsten Kunstmuseen der Welt. Als eine der wenigen Frauen hat sie es im 17. Jahrhundert geschafft, die gläserne Decke der Kunstwelt zu durchbrechen und ihren Platz unter den großen Malern und Bildhauern der Epoche zu finden. Doch der Weg dorthin war steinig.
Im Mai 1612 strengt sie gemeinsam mit ihrem Vater einen Prozess gegen ihren Lehrer Agostino Tassi an. Sie beschuldigt ihn, sie ein Jahr zuvor vergewaltigt zu haben. Tassi bestreitet den Vorwurf. Es kommt zu einem aufsehenerregenden Prozess. Ganz Rom verfolgt gebannt die gerichtliche Auseinandersetzung. Artemisia wurde dabei vor einem Inquisitionsgericht aus Männern verhört. Es stand Aussage gegen Aussage.