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© ZDF und Alexander Hein, ifage
© ZDF und Alexander Hein, ifage
Dokumentarfilm | 2023 | ZDF [de] | Deutschland

Drehdaten

Drehbeginn14.06.2023
Drehende01.11.2023
DrehorteJerusalem, Tumacu, Rom
DrehregionenIsrael, Italien - Latium, Kolumbien

Kurzinhalt

Kriege und Konflikte erschüttern die Welt. Was kann der Einzelne tun? Die Dokumentation begleitet drei Menschen, die sich an ganz verschiedenen Orten der Welt mit Zuversicht für ein friedvolles Miteinander einsetzen. Die Motivation für ihre Friedensarbeit stammt nicht zuletzt aus ihrem christlichen Glauben.

Bis August 2023 hat Danilo (22) ein Freiwilliges Soziales Jahr in Jerusalem gemacht. Auslöser war eine Lebenskrise des jungen Berliners. Er absolviert seinen Friedensdienst am Jerusalemer St. Louis French Hospital. Das hat sich nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht "Menschen durch eine qualitativ hochwertige palliative, emotionale, soziale und spirituelle Betreuung zu unterstützen und zu trösten. Bei der besonderen Betreuung dieser Menschen werden ihre kulturellen, kommunalen und religiösen Unterschiede berücksichtigt."
Emad, ein palästinensischer Pfleger, nimmt Danilo während der ersten Wochen "an die Hand". Die beiden freunden sich an. Danilo lernt, mit Krankheit, Leid und Tod umzugehen, und versucht, sich auf alle Patientinnen und Patienten einzulassen, ihnen mit Mitgefühl und Herzlichkeit zu begegnen. Er lernt die Gastfreundschaft von Emads Familie in Bethlehem kennen. Zusammen mit Emad besucht Danilo auch die Geburtskirche – für ihn ein "heiliger Moment". Der Friedensdienst im Jerusalemer Krankenhaus begeistert ihn so sehr, dass der ausgebildete Klimatechniker zurück in Deutschland eine Ausbildung zum Krankenpfleger beginnt.

Dann plötzlich gibt es den überraschenden Terrorangriff der Hamas gegen Israel am 7. Oktober, der die Welt erschüttert. Danilo, seit wenigen Wochen wieder in Berlin, kann seine Gefühle kaum in Worte fassen, so sehr belastet ihn die entfesselte Gewalt. Mit Emad hält er weiter Kontakt – sie skypen regelmäßig miteinander. Danilos Zeit in Israel war im Vergleich zu heute friedlich. Im St. Louis French Hospital hat er erfahren, wie auch in einer Konfliktregion Frieden im Kleinen gelebt werden kann. Aber ist das angesichts des aktuellen Kriegs jetzt alles obsolet?

Neben kurzfristigen Einsätzen gibt es die langfristigen Friedensdienste. Hier sind Fachkräfte gefragt, die über mehrere Jahre an einem Ort arbeiten und leben.

Ulrike (47) hat im Süden Kolumbiens ihr Lebensprojekt gefunden. In Tumaco engagiert sie sich seit zwölf Jahren für das Jugendhaus Centro Afro Juvenil. In einem Elendsquartier in einer von Drogenbanden umkämpften Nachbarschaft bietet es das einzige Alternativprogramm für junge Menschen an. Der Friedensvertrag von 2016 zwischen Regierung und FARC-Rebellen hat an vielen Orten Kolumbiens dafür gesorgt, dass rivalisierende Drogenbanden und Rebellengruppen um Macht und Einfluss ringen – auf Kosten der Zivilgesellschaft. Um diesen Teufelskreis der Gewalt zu brechen, ist Ulrike immer für ihre Nachbarn und die Jugendlichen da. Täglich öffnet sie das Jugendhaus für unterschiedliche Aktivitäten und Gruppen.
Der Film begleitet Ulrike in ihrem turbulenten Alltag, zu Hause, auf der Straße, bei Gesprächen mit den Menschen aus ihrem Viertel. Er stellt vielfältige Aktivitäten im Jugendzentrum vor. Jugendliche sprechen über ihren Alltag, die Gewalt, die Angst – und was sich für sie durch das Centro Afro verändert hat. Höhepunkt ist ein Straßenumzug samt künstlerischer Darbietungen der Jugendlichen. Dem Leid, der Gewalt und Armut setzen sie so ein starkes Zeichen friedvollen Miteinanders entgegen. Vor allem aber demonstrieren sie ihre eigenen Talente und Fähigkeiten. Empowerment, Selbstermächtigung sind für Ulrike ein Schlüssel für Friedensarbeit.

Tobias (34) aus Berlin engagiert sich seit Jahren für die Laiengemeinschaft Sant'Egidio in Berlin. Der Film begleitet ihn in die "Schule des Friedens". Jedes Wochenende treffen sich Jugendliche und Betreuer wie Tobias mit Kindern aus ärmeren Verhältnissen, um mit ihnen Hausaufgaben zu erledigen, gemeinsam zu spielen, zu singen und ab und zu einen Ausflug zu machen. Viele der Kinder haben aufgrund von Migrationsgeschichten oder prekären Familienverhältnissen die Erfahrung gemacht, am Rande zu stehen. In der "Schule des Friedens" geht es darum, jedem Kind zu vermitteln, dass es etwas kann und jemand für es da ist. Tobias hält sich die Wochenenden frei, ihm sind die Kinder ans Herz gewachsen und er betont, dass Beständigkeit notwendig ist, wenn man in der Friedensarbeit etwas erreichen möchte. Der lange Atem sei entscheidend und die Fähigkeit, sich von Misserfolgen und Rückschritten nicht zurückwerfen zu lassen.

Einmal im Jahr veranstaltet Sant'Egidio in einer europäischen Großstadt ein multireligiöses Friedenstreffen, um Verantwortliche aus Politik und Religion gemeinsam an einen Tisch zu bringen und Friedensnetzwerke zu stärken. Im Jahr 2023 ist Tobias einer der Organisatoren der dreitägigen Veranstaltung in Berlin. (https://presseportal.zdf.de/pressemappe/gib-frieden-eine-chance-drei-menschen-im-einsatz-fuer-verstaendigung)

Produktionsfirmen

FirmaAnmerkung
Ifage Filmproduktion GmbH

TV-Ausstrahlung

ArtLandSenderDatum / ZeitAnmerkung
ErstausstrahlungDeutschlandZDF [de]Dienstag, 26.12.2023 um 17:30 Uhr