Der "Fall Lügde" war eine jener überregionalen Nachrichten aus den Jahren 2018 und 2019, die sich verstörend in das öffentliche Bewusstsein frästen: Mutmaßlich zwei Haupttäter verübten auf einem Campingplatz in Lügde im Weserbergland über zwanzig Jahre lang ungestört sexuelle Verbrechen an mindestens 32 Kindern. Wieso sah niemand hin? Die Dokureihe versucht in vier Folgen herauszufinden, wie es möglich war, dass so viele Menschen weggesehen haben: auf dem Campingplatz, im Ort, bei den Jugendämtern, bei der Polizei. In 4 Teilen à 45 Minuten begibt sich das Autorenteam auf Spurensuche - Lisa-Marie Schnell (Teile 1 und 4), Volker Wasmuth und Tabea Mirbach (Teil 2), und Patrick Zeilhofer (Teil 3)
Der erste Teil schildert das Umfeld des Haupttäters. Der zweite Film widmet sich den staatlichen Institutionen und Einrichtungen und fragt nach, warum sie seine Taten nicht verhindert haben. Der dritte Teil beleuchtet die Rolle der Polizei und Ermittler, die offenbar schlampig gearbeitet haben. Der vierte Teil begleitet die Urteilsfindung vor Gericht und im Untersuchungsausschuss. Er kehrt zu den Menschen des ersten Teils zurück, zu den Familien der Überlebenden und zum Schauplatz der Taten und fragt, inwieweit die Gesellschaft ihren Teil dazu beigetragen hat, dass dieser Missbrauch Jahrzehnte lang möglich war.