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    Kurzinhalt

    Salvador Allende starb nicht alleine. Mit ihm ging am 11. September 1973 die Idee eines demokratischen und gerechten Chiles unter - das Regime des Terror-General Augusto Pinochet mit Bergen von Leichen und zehntausend Folteropfern sollte ihm folgen: Als Salvador Allende am 4. September 1970 in Chile zum Präsidenten gewählt wurde, hatte er ein breites Volksfrontbündnis hinter sich. Er wollte einen neuen Weg bestreiten, nicht eine sozialistische Diktatur installieren, sondern einen chilenischen Weg verfolgen. Doch der "neue Weg" verselbständigte sich.

    Der Kommunist Allende und seine gemäßigte sozialistische Koalition konnten Übergriffe ihrer radikalen Anhänger nicht immer verhindern - vor allem linksextreme Gruppen, die eigentlich einen revolutionären Umschwung wollten, verstießen häufig gegen die Gesetze. Auch die Versorgungslage der Bevölkerung war schlecht. Industrielle wurden enteignet oder ihre Betriebe bestreikt. Die sehr wohlhabende Oligarchen in Chile drängten die Militärs zum gewaltsamen Eingreifen.

    Am 11. September 1973 putschte der Heereschef, General Augusto Pinochet, der Allende bis zuletzt seiner Loyalität versichert hatte. Augusto Pinochet versprach wieder "Ordnung" zu schaffen - viele Chilenen hatten genug von dem Chaos. Die Luftwaffe bombardierte den Präsidentenpalast und einige Armenviertel. Salvador Allende verschanzte sich in seinem Regierungssitz. Über das "Radio Magellan" sprach er seine letzten Worte an sein Volk: "Sie können uns unterjochen. Den Fortschritt können sie nicht aufhalten." Der Präsident erreichte in Verhandlungen mit den Belagerern noch den Abzug von Frau und Kindern, bevor er sich das Leben nahm. "Mission erfüllt. Präsident tot", meldete der Verschwörer Javier Palacios, als er die Leiche fand. Was danach folgte, ist hinreichend bekannt - nur die Zahl der Folter- und Mordopfer kann heute immer noch nicht ermittelt werden. Zu viele Menschen, teilweise ganze Familien, verschwanden einfach. Die Schätzungen gehen von 3.100 bis zu 50.000.
    "Er war ein Romantiker, der zum Tode verurteilt war", so der sowjetische General Leonov über den sozialistischen Präsidenten Chiles. Leonov enthüllte unlängst eines der letzten Geheimnisse des Kalten Krieges: Die Sowjetunion ließ Allende fallen, weil sie nicht an seine gewaltlose Revolution glaubte. "Ich habe den Dolch im Rücken", sagte Allende, als er ein halbes Jahr vor dem Militärputsch mit leeren Händen aus Moskau zurückkehrte. Nur eines hatte Breshnev ihm versprochen: Waffen im Wert von 100 Millionen Dollar. Damit wollte Allende im Bunde mit General Augusto Pinochet der unzufriedenen Armee ein Geschenk machen und ihre Loyalität sichern. Was er nicht wusste: Die Sowjetunion hatte den USA zugesichert, sie würde Allende nicht retten.

    Die Historiker gingen davon aus, dass Allende zum Zeitpunkt seines Todes alleine war, und dass es keine Zeugen gibt. Die Recherche des Autors Huismann - 30 Jahre später - ergab: In Wahrheit waren zwölf seiner Getreuen bei ihm, als er sich erschoss. Einer der wenigen Überlebenden, Allendes Leibwächter Pablo Zepeda, bricht das Schweigen und erzählt vor der Kamera, was in den letzten Minuten von Allendes Leben geschah. Er starb wie der Held einer griechischen Tragödie, moralisch unbesiegt, aber politisch gescheitert und einsam. Die Menschen, die mit ihm im Regierungspalast Moneda ausharrten, erzählen von ihren letzten Erlebnissen mit Allende, darunter seine Tochter Isabel. Ein bewegender und spannender Film, den Sie am 12. November 2004 um 20.15 Uhr sehen können, räumt mit Legenden auf und erzählt die Wahrheit über Allendes Leben und Tod.



    TätigkeitNameAnmerkung
    RechercheurinGabriele Wojtiniak
    RegisseurWilfried Huismann

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    WDR - Westdeutscher Rundfunk [de]