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Doku (Reihe) | 2015 | ZDF [de] | Deutschland

    Kurzinhalt

    Sie lieben Logik und Wahrheit. Lügen und Smalltalk schätzen Autisten gar nicht. Ihre Gefühle sind eben anders. Wie kommen sie damit in unserer Welt zurecht?
    Menschen mit dem Asperger-Syndrom nehmen die Welt optisch, akustisch und vor allem gefühlsmäßig anders wahr. Welche Herausforderungen begegnen ihnen in "unserer" hektischen, lauten Welt, in der nicht immer die Wahrheit zählt?
    Laut Wissenschaft ist ein Gendefekt dafür verantwortlich, dass das Gehirn vor allem im "Gefühlsbereich" anders funktioniert. Schweregrad und Erscheinungsformen sind dabei sehr unterschiedlich. Manche sind hochbegabt, andere brauchen ein Leben lang Betreuung. "37°" begleitet drei Menschen, die das Asperger-Syndrom haben.
    Was unterscheidet sie eigentlich von den "Normalos"? Wie kommen sie mit den Herausforderungen in unserer Welt zurecht, in der Kommunikation häufig nicht klar und direkt abläuft? Wie gehen sie mit Gefühlen um - in der Familie und mit ihren Partnern? Ein Film mit humorvollen Situationen und mit Momenten, die uns nachdenklich über unser Verhalten machen. Ist es wirklich so sonderbar, wahrhaftig zu sein?
    Peter, 49, hat das geschafft, was viele "gesunde" Menschen nicht hinbekommen: Er hat in Geophysik promoviert, eine Familie gegründet, arbeitet in der IT-Abteilung eines Pharmakonzerns. Das ist sein Lebensplan, und den verfolgt er exakt. In Peters Leben gibt es immer Plan A, Plan B und notfalls auch Plan C. Mit seiner Frau Martina ist er seit 22 Jahren verheiratet, er liebt sie - auf seine Art. Die erste Liebeserklärung zeichnete er am Strand in den Sand: ein mathematisches Koordinatensystem, das zeigt, dass "Liebe ein Zugewinn an Vertraulichkeit" darstellt. Wird in Peters Leben auch weiterhin alles nach Plan laufen?
    Wenn Marcello lächelt, strahlen seine Augen. Der 27-Jährige mag Menschen, zu seiner Mutter hat er eine enge Beziehung. Zahlen aber faszinieren ihn. Schon als kleines Kind kann er rechnen, in der 1. Klasse lernt er schnell flüssig lesen. Und er hat eine Vorliebe für Grammatik - sie ist klar und logisch. So logisch wie auch das Programmieren - nach dem Abitur studiert er einige Semester Informatik. Mit der Zeit entwickelte er besonderes Interesse für spirituelle Schriften und die vegane Ernährung. Jetzt macht Marcello eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme und betreut ehrenamtlich einen alten Mann im Hospiz.
    Denise wirkt auf den ersten Blick gar nicht sonderbar. Sie schaut in die Augen, runzelt die Stirn, lächelt. Doch vieles an ihrem Verhalten hat sie sich hart antrainiert. Es fehlt die Empathie, das Hineinversetzen in das Gegenüber. Gefühle müssen mit Worten benannt werden. Denise schreibt in einer Stunde einen Artikel, für den andere zwei Tage brauchen. Trotzdem lebt sie noch bei ihrer Mutter, die ihr bürokratische Dinge abnimmt.
    Jetzt wagt sie den Schritt in die Selbstständigkeit: Sie zieht mit ihrem neuen Freund in eine eigene Wohnung. Ein Experiment. Für Denise ist Autismus nicht bloß Defizit, sondern auch Bereicherung. Wenn Autisten über Nicht-Autisten sprechen, dann sagen sie: "Die Neurotypischen", und das klingt manchmal fast wie "Langweiler". In einer Gesellschaft, in der zunehmend Singles leben, die Kommunikation mit Handy und Computern den Alltag bestimmt und "autistisches" Verhalten schon fast zum Lifestyle gehört, stellt sich die Frage: Was ist schon normal? (ZDF)

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    Tangram International GmbH

    TV-Ausstrahlung

    ArtLandSenderDatum / ZeitAnmerkung
    ErstausstrahlungDeutschlandZDF [de]Dienstag, 10.11.2015