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© MDR/Peter Adler
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Dokumentarfilm | 2014

Hauptdaten

Projektdaten

Lauflänge45 min.
Seitenverhältnis16:9 (1 : 1,78)

Kurzinhalt

Es war die politische Sensation des Jahres 1983: Nach wochenlangen Geheimverhandlungen vereinbarten der bayerische Ministerpräsident Strauß und Honeckers Unterhändler Schalck-Golodkowski einen Milliardenkredit, der die überschuldete DDR vor einer drohenden Staatspleite rettete.
Über die Hintergründe dieses bis dahin einmaligen deutsch-deutschen Deals sprechen u.a. die Strauß-Kinder Monika Hohlmeier und Max Josef Strauß, der damalige CSU-Generalsekretär Edmund Stoiber, Helmut Kohls früherer Kontaktmann zur DDR-Führung, Staatsekretär Philipp Jenninger, sowie der frühere DDR-Außenhändler Alexander Schalck-Golodkowski.
Was bewog ausgerechnet Franz Josef Strauß, den Staatsfeind Nr. 1 der DDR, zu diesem Schritt? Die Dokumentation von Peter Adler bringt Licht in die undurchsichtigen Vorgänge aus der Zeit des Kalten Kriegs. Zum ersten Mal öffneten für ein Fernsehteam die Tore von Gut Spöck, dem Schauplatz der Geheimverhandlungen und Gästehaus des Strauß-Freundes Josef März. Dieser bayrische „Wurstkönig" hatte die Kontakte zwischen Strauß und der DDR vermittelt, er war CSU-Schatzmeister und zugleich bedeutender Handelspartner der DDR. Der Milliardenkredit, so belegen Dokumente und Interviews, war ein Produkt enger privater Beziehungen und handfester wirtschaftlicher Interessen - aber auch eines eiskalten strategisch-politischen Kalküls. „Strauß und Kohl haben", so Alexander Schalck Golodkowski in seinem letzten, mit diesen Passagen noch nie zuvor veröffentlichten Interview, „...ganz zielstrebig eine schleichende Abhängigkeit der DDR von der Bundesrepublik vorbereitet".
Auch die Angst vor den unkalkulierbaren Folgen eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs der DDR und vor Unruhen - die selbst Stasi-Chef Mielke in einer Geheimrede befürchtete - bewog die Erzfeinde Strauß und Honecker zum historischen Händedruck. Bundeskanzler Kohl überließ seinem Rivalen Franz Josef Strauß bewusst die neue Rolle des moderaten Ostpolitikers. Der Antikommunist aus Bayern sollte konservative Unionsanhänger einbinden. Doch viele CSU-Mitglieder verließen aus Protest die Partei, am rechten Rand folgte die Gründung der „Republikaner" in Bayern.
Als Gegenleistung für den Kredit und ihr weiteres ökonomisches Überleben begann die DDR, die Selbstschussanlagen an der Grenze abzubauen und Erleichterungen für ausreisewillige Bürger einzuräumen. Besonders Franz Josef Strauß wusste seine neuen Kontakte zu Honecker hierbei zu nutzen. Die im Film rekonstruierte dramatische Geschichte der Familie Weiß aus Öderan (Erzgebirge) steht für die mehr als 12.000 dokumentierten Fälle, bei denen Strauß über seine stillen Kanäle zur DDR-Führung eine Ausreiseerlaubnis bewirken konnte.

Quelle: http://programm.daserste.de

Produktionsfirmen

FirmaAnmerkung
Peter Adler TV Produktion

TV-Ausstrahlung

ArtLandSenderDatum / ZeitAnmerkung
ErstausstrahlungDeutschlandARD [de]Montag, 06.10.2014