Genau vor 100 Jahren, am 6. Juni 1919, besetzten Truppen des Königreichs Jugoslawien die Stadt Klagenfurt, um ihre Gebietsansprüche auf die slowenischsprachigen Teile Süd- und Südostkärntens neuerlich militärisch durchzusetzen. Auf Befehl der Siegermächte mussten sie sich jedoch wieder zurückziehen. Die Besetzung Klagenfurts war der Höhepunkt bewaffneter Konflikte zwischen den Kärntner Abwehrkämpfern und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen um die Südgrenze.
100 Jahre nach dem Kärntner Abwehrkampf, dem geschichtsträchtigen Mythos der Kärntner Seele, begibt sich der ehemalige ORF-Kriegsreporter Friedrich Orter auf Spurensuche in seine eigene Heimat. Er reist in der Beiwagenmaschine eines alten Motorrads, gesteuert von Heinz Schottak. Optisch dokumentiert und visualisiert vom international tätigen Kameramann Stephan Mussil. Ein sehr persönlich gehaltenes Roadmovie mit tiefen Einblicken in ein Land, das alten Klischees heute nicht mehr entspricht, auch wenn der Kärntner Historiker Hellwig Valentin im ORF-Interview meint: „Es fehlt in Kärnten ein selbstbewusstes Bauern- und Bürgertum, es fehlt auch eine selbstbewusste Arbeiterschaft, möglicherweise eine Folge der wirtschaftlichen Schwäche des Landes.“ (...)
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