Echte Männerarbeit? Sicher! Wäre da nicht Juliane, die einzige Lokführerin auf Europas größtem Rangierbahnhof im niedersächsischen Maschen. Wer die 20-jährige Blondine sieht, mag nicht glauben, dass sie die dröhnende Diesellok im Griff hat und sie donnernd auf tonnenschwere Wagen auffahren lässt. Mit zarter Hand, versteht sich. Der akribische Ablauf fordert von den Lokführern höchste Konzentration und Gewandtheit. Jeder Fehler stört den Ablauf, jeder Mensch in Maschen ist nur ein Teil des gigantischen Ganzen. Eine große Bürde für eine junge Frau, die sie aber mit Souveränität meistert. Aber an diesem Tag wäre Juliane ohne Ausbilder Rolf aufgeschmissen. Auf seine Erfahrung und Hilfsbereitschaft kann sie sich verlassen, wenn mal was nicht so läuft, wenn Schweißarbeiten wichtige Gleise versperren; wenn die Kälte jeden Handgriff zur Kraftanstrengung macht, weil das Fett an den Kupplungen verhärtet; oder wenn die Lok einfach nicht mehr will