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    Kurzinhalt

    Es gibt viele Kinder, die heutzutage zwei „Zuhause“ haben. Für die betroffenen Kinder in Deutschland heißt es am Wochenende immer wieder Koffer packen, um zwei Tage entweder bei Mama oder Papa zu verbringen. Man nennt sie die sogenannten Pendelkinder, die von getrennt lebenden Eltern gemeinsam erzogen werden. Trennungskinder leben in zwei verschiedenen Welten. Sie fühlen sich häufig hin- und hergerissen zwischen den beiden Menschen, die ihnen am nächsten sind. Wie sie damit zu Recht kommen und was sie erleben, das sehen sie in dieser Ausgabe von „EXKLUSIV – DIE REPORTAGE“.

    Laut einer Studie lassen sich in Deutschland jährlich 200.000 Ehepaare scheiden. Die Hälfte davon hat Kinder unter 18 Jahren, die das Zerbrechen der Beziehung ihrer Eltern miterleben und mit den Konsequenzen klarkommen müssen. Der Trennungsprozess ist für alle Beteiligten ein schmerzhaftes Erlebnis. Die Kinder lieben beide Eltern und wünschen sich eine intakte Familie. In gut 90% der Fälle bleiben die Kinder bei der Mutter, wobei sich die Hälfte der Väter nach ein bis zwei Jahren aus dem Leben der Kinder verabschiedet. Das ist die Normalität. Natürlich gibt es auch getrennt lebende Eltern, die sich gemeinsam um das Wohl und die Erziehung des Nachwuchs sorgen und zwar so lang, bis das Kind erwachsen ist. Zwischen den Eltern werden in solchen Fällen verschiedene Vereinbarungen getroffen, wie die weitere Versorgung des Kindes aussehen soll.

    Oskar (7) und Paul (10) leben zusammen mit ihrer Mutter und deren neuen Lebensgefährten unter einem Dach. Der Vater der Jungs, Rainer, lebt 550 Kilometer weit entfernt. Eigentlich sehen die beiden ihn alle zwei bis drei Wochen. Doch da sie im Urlaub waren, ist der letzte Besuch schon ganze sechs Wochen her. Nun ist es endlich wieder soweit und die Sehnsucht hat ein Ende! Oskar und Paul freuen sich allerdings nicht nur auf ihren Vater, sondern auch auf die Fahrt zu ihm. Ganz ohne Mama dürfen sie mit der Bahn zu Papa fahren. Betreut werden sie währenddessen von einem Begleitservice, der speziell auf Kinder ausgerichtet ist. Hier können sie spielen und Freunde finden, da sie nicht die einzigen Kinder sind, die regelmäßig alleine pendeln. Für Mutter Heide ist die Organisation aber nicht immer einfach. Die Kinder müssen früher aus der Schule raus, um den Zug nicht zu verpassen und vor der Abfahrt muss eine Menge Papierkram erledigt werden.