Marco Goecke richtet seinen Blick auf die geheimnisvolle Mehrdeutigkeit der Hoffmann’schen Erzählung, die bei Dumas und in Tschaikowskys Ballett verloren ging: Die Entwicklung des Mädchens zur Frau. Hoffmann schafft in seiner Erzählung den Spagat zwischen naiver Kinderwelt und dem Reich des dunklen Unbewussten. Er lässt die realistische und die märchenhafte Ebene fließend ineinander übergehen und hebt die Gesetze der Logik damit aus den Angeln. Mit Marie schafft er eine Figur von außerordentlichem Charakter und Stärke. Trotz aller Zweifel und vernünftigen Erklärungen gibt es in ihrer Welt keine Trennung zwischen Realität und Fiktion. Was sie sich erträumt, wird durch ihren Wunsch wirklich und wahrhaftig.