Mit Herz, Schweiß und Tränen - Arbeitsalltag auf der Wiesn

Während die einen auf der Wiesn feiern, schuften die anderen dort für das große Geld. Wie in den Bierzelten und bei den Fahrgeschäften hofft man auch im Kleingewerbe auf ein gutes Geschäft mit der großen Gaudi.

So schlüpft auch Joachim Pohl alljährlich in die Lederhose: Blinkende Herzen, Rosen, Sepperlhüte und Ähnliches gibt es an seinem Souvenir-Stand in der "Bräurosl" zu kaufen. Weil die meisten seiner Kunden bierselige Männer sind, schickt er bevorzugt Mädchen durch das Zelt.

Für die Wiesn hat sie sich sogar einen Künstlernahmen zugelegt: Kiki Cartier nennt sich die 24-jährige Kosmetikerin, die extra aus Berlin angereist ist. Ihr Job: Alkoholtests verkaufen. Mit großzügigem Dekolletée und knappem Dirndlrock spaziert Kiki durch "Käfer's Wiesn-Schänke". Dass auch ihre besten Kunden nicht mehr nüchtern sind, versteht sich von selbst, macht die Sache aber nicht einfacher.

Charlie Schallmeier ist ein alter Profi. Während des ganzen Jahres tingelt er als Schausteller über die Volksfeste. Sein Geschäft ist der Klassiker "Hau-den-Lukas". Fast nostalgisch wirkt der kleine Stand zwischen all den großen High-Tech-Flitzern auf dem Oktoberfest. Wenn es gut läuft, ist auch für ihn die Wiesn finanziell der Höhepunkt des Jahres.