Seit zehn Jahren fährt Lena (Barbara Auer), verheiratet mit dem evangelischen Pfarrer Hermann Droemer (Burghart Klaußner) und Mutter einer erwachsenen Tochter (Bernadette Heerwagen), jedes Jahr im November für vier Wochen allein in Urlaub. Die Reise führt sie in die Toskana - das glaubt zumindest die Familie. Doch diesmal wird es eine Reise ohne Wiederkehr. Kurz nach ihrer Abreise kommt Lena bei einem Busunfall bei Bremen ums Leben. Ihr Tod gibt Hermann Rätsel auf. Warum starb sie im Norden, wo sie doch in den Süden wollte? Als dann auch noch eine Postkarte - von Lena unterschrieben - aus der Toskana eintrifft, begibt sich Hermann auf die Suche nach der Wahrheit. Spuren führen nach Sylt. Dort findet Hermann Lenas "Novembermann". Henry (Götz George) ist blind, lebt allein in einem Haus an den Dünen, ist ein ehemaliger Fotograf und gibt Unterricht als Klavierlehrer. Hermann beobachtet seinen Konkurrenten und schleicht sich als Klavierschüler in dessen Leben. Er lernt einen blinden Mann mit anarchischem Charme und unstillbarem Lebenshunger kennen. Henry weiß nicht, wen er vor sich hat. Er leidet zunehmend darunter, dass Lena, von der er weder eine Adresse noch eine Telefonnummer besitzt, immer noch nicht aufgetaucht ist - der Monat mit ihr bedeutet ihm alles. Bald entsteht zwischen den beiden Männern eine Beziehung zwischen unterdrücktem Hass, viel Spott und verhaltener Sympathie.
Der Kirchenmann Hermann muss erkennen, dass der blinde Henry an seiner Lena Saiten zum Klingen gebracht hat, die ihm in den vielen Jahren der Ehe verborgen geblieben sind. In einer Mischung aus Verzweiflung, Wut und Eifersucht fasst er den Entschluss, Henrys Hoffnungen auf Lenas Ankunft endgültig zu zerstören. (Quelle: ARD)