170 Jahre war ein ausgestopfter Buschmann Museumsexponat in verschiedenen
europäischen Ausstellungen. Im Oktober 2000 wurde er mit einem
Staatsbegräbnis in Botswana beerdigt. Gleichsam über Nacht war aus dem
Objekt wieder ein menschlicher Leichnam geworden. 1830 war der ausgestopfte Afrikaner noch die Sensation in einer Sammlung ausgestopfter Tiere, heute ist er ein Skandal und verlangt nach moralischer
Wiedergutmachung. Der Film untersucht das Spannungsfeld zwischen Neugier und Moral. Wie hat
sich der Blick des Menschen auf das Fremde von der Renaissance bis heute
gewandelt? Wie schmal ist der Grad zwischen dem Wissensdurst der Forscher und der
Schaulust des Publikums? Viele Museen haben in ihren Sammlungen menschliche Präparate mit
zweifelhafter Provenienz. Die Frage nach dem Umgang damit beschäftigt heute viele
Sammlungsleiter. Was darf ausgestellt werden, was darf nicht gezeigt werden – wann
wird ein toter Mensch zu einer Sache.