„Du bist in einem Raum, der hat keinen Eingang, keinen Ausgang, kein Fenster und kein Ventilationssystem. Wie fühlst du dich?“ „Wie komme ich denn da rein?“, fragt Irene ausweichend. Ihre Freundin Paula insistiert: „Wie fühlst du dich in diesem dunklen Raum?“ Aber Irene antwortet nicht. Sie kennt diesen Raum. Es ist ihrer.
Der Raum, in dem Irene sich von Leere eingehüllt bewegt. Sie sitzt mit Paula in einer Bar. Sie geht durch den langen Flur der Universität. Sie steht vor ihren Studenten und erklärt, dass nur bestimmte Lebewesen in sauerstoffarmen Gewässern atmen können. Sie sitzt im Labor des biologischen Institutes. Sie geht die Mauer entlang, die ihre Wohnung von dem Gefängnis gegenüber trennt. Sie sitzt in ihrer aufgeräumten Küche. Sie steht am Fenster ihres Zimmers und schaut hinüber zum Gefängnis. Ein Raum, in dem Irene lebt, als warte sie.
Eines Tages klingelt es an ihrer Tür. Irene schaut durch den Spion und öffnet zögerlich. Ein Mann platzt herein und schließt schnell