Auf halber Strecke zwischen Sondrio und dem Stilfser Joch liegt am Ufer der Adda ein Dörfchen, erbaut aus den Steinen, die der Fluss über Jahrhunderte glattgeschliffen hat. Mazzo, umgeben von Laub- und Tannenwäldern, ist eines dieser Kleinode Italiens, die sich scheinbar seit Jahrhunderten nicht verändert haben.
Gegenüber dem Glockenturm der Dorfkirche, oben auf dem Kamm der Bergamasker Alpen, liegt die alte Sennhütte von Salina. Um zu ihr zu gelangen, muss man einen steilen und schmalen Bergpfad emporklimmen, einen alten Maultierweg, den die Hirten benutzten, um das Vieh auf die Bergweiden zu führen, und der viele Jahre lang unbenutzt dalag. Wiederbelebt hat ihn erst Patrick, ein Viehzüchter aus Mazzo, der alte Traditionen pflegt und heute dreißig Kühe hält, die er sommers im Freien grasen lässt.
Patrick versucht ebenso wie den Weg auch die uralte Beziehung zu rekonstruieren, die den Menschen unverbrüchlich an seine Umwelt knüpft und die für die Menschen dieser Gegend anscheinend niemals abgerissen ist.