Let Me Go

Helga, die jetzt in ihren Sechzigern ist, hat in ihrem Leben sehr viel Zeit damit verbracht ihre eigene Vergangenheit, und die ihrer Mutter zu verarbeiten. Als sie alt genug ist flieht sie aus ihrem Heimatland Deutschland um sich mühsam ein Leben in London aufzubauen. Alles ist an seinem Platz: Sie hat viele Bekanntschaften aber keine wirklichen Freunde. Sie hat seit ihrer Kindheit keinen Kontakt zu ihrer Mutter. Ihrer Tochter Beth und ihrer Enkeltochter Emily ließ sie im Glauben aufwachsen, dass Traude tot sei. Meist emotional unerreichbar und abweisend, war Helga nicht immer die beste Mutter für Beth, die achtsam vor den unberechenbaren Stimmungen ihrer Mutter aufwuchs. Bemüht um ihr gerecht zu werden und dennoch ein wenig wild. Als Beth zwanzig ist wandert sie nach Indien aus um sich selbst in Yoga, Meditation und Promiskuität zu üben. Anfang dreißig kehrt sie mit ihrer eigenen Tochter Emily zurück nach London. Sie arbeitet in einem Krankenhaus als Krankenschwester. Mit Emilys Vater ist sie zerstritten und auch die Beziehung zu Emily gestaltet sich schwierig. Diese ist eine bestrebte Geschichte-Studentin und scheint ihrer Großmutter Helga ähnlicher zu sein als ihrer Mutter. Als Helga einen Brief bekommt in dem ihr mitgeteilt wird, dass Traudi im sterben liegt, erzählt sie vorerst nur der achtzehn jährigen Emily die Wahrheit über ihre Großmutter. Emily begleitet Helga daraufhin freiwillig um ihre Urgroßmutter in Wien, von der sie geglaubt hatte sie sei längst tot, kennen zu lernen. Traude, mittlerweile in ihren Achtzigern, ist noch immer eine passionierte und reuelose Nationalsozialistin.