Die junge chinesische Altenpflegerin Qing trifft in der süddeutschen Provinz auf Menschen in ihrem letzten Lebensstadium, auf eine resolute kasachische Pflegedienstleiterin und immer wieder auf Käsebrot. Ein Heimatfilm zwischen zwei Welten.
Deutschland ist das gelobte Land. Hochtechnologisiert, mit ambitionierten Menschen und einer idyllischen Natur. So sehen es zumindest viele Chinesen und so sieht es auch die 23-jährige Qing. Eigentlich geht es ihr gut in ihrer Heimatstadt Weihai, der Millionenmetropole am Gelben Meer. Sie hat enge Freunde, als ausgebildete Psychiatrie-Krankenschwester gute Jobaussichten und eine Familie, die sie über alles liebt. Aber irgendetwas fehlt. Qing will mehr Freiheit, mehr Abenteuer, mehr Individualität. Bisher ist sie noch nie außer Landes verreist, jetzt will sie endlich die Welt sehen. Als Qing erfährt, dass in Deutschland Chinesen zu Altenpflegern ausgebildet werden, ist sie Feuer und Flamme. Alte Menschen zu ehren ist ihr selbstverständlich und dann auch noch Deutschland: Wer sich hier ausbilden lässt, der hat es in den Augen der meisten Chinesen geschafft. Qing fiebert der Herausforderung entgegen, spürt aber auch die Last der Verantwortung gegenüber ihren Eltern. Sie ist im traditionellen chinesischen Wertekanon erzogen, der das Wohl der Gemeinschaft über alles stellt. Als Einzelkind fühlt sie sich zerrissen zwischen individuellem Freiheitsdrang und Familiensinn. Als Qing gemeinsam mit drei weiteren chinesischen Auszubildenden in der Kleinstadt Schopfheim im tiefsten Schwarzwald ankommt, prallen Welten aufeinander. Die kulturellen und sprachlichen Barrieren sind riesig. Wir erleben mit, wie sich Qing verändert, wie sie mit Heimweh, Selbstzweifeln und Kulturschock kämpft und wie sie an dieser Herausforderung reift.
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