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Leningrad Symphony
ein Dokudrama der Gebrüder Beetz Filmproduktion Hamburg
In Koproduktion mit NDR
In Kooperation mit Arte, TVN (Polen), ORF, NRK (Norwegen), Česká televize (Tschechien), DR (Dänemark), LTV (Lettland), LRT (Litauen), Global Screen, Bel Docs 2015 (Serbien), Tile Films (Irland)
Gefördert von Creative Europe MEDIA, nordmedia
September 1941: Die deutschen Streitkräfte stehen vor Leningrad, bereit die Stadt einzunehmen, als aus dem Führerhauptquartier der Befehl kommt: „Kein einziger deutscher Soldat“ werde Leningrad betreten, während Luftwaffe und Artillerie es „dem Erdboden gleich“ machen sollten. Die Deutsche Wehrmacht schließt den Belagerungsring und schneidet die russische Metropole von der Außenwelt ab. Die 872 Tage andauernde Blockade wird zu einer der schlimmsten Städtekatastrophen des Zweiten Weltkriegs. Sie fordert etwa eine Million Tote. Die meisten von ihnen sterben an Hunger und Kälte. Die Leningrad Blockade zählt damit zu den größten Verbrechen der Wehrmacht.
Fast wie ein Wunder anmutend, gibt es Überlebende des ersten Winters, in dem die Stadt bei bis zu 40 Minusgraden von den Versorgungswegen abgeschlossen ist und die Lebensmittelvorräte und Brennmittel bereits nach wenigen Wochen aufgebraucht sind. Eine der Kräfte, die die Stadt am Leben erhalten, ist die Leningrader Radio Station. Obwohl ihre Mitarbeiter genauso hungern und frieren wie jeder andere in der Stadt, senden sie täglich mit Gedichten, Live-Musik oder einem Metronomschlag ein Überlebenssignal. Das Radioprogramm ist für die Leningrader einer der letzten Mutmacher in ihrem Kampf, sich die Menschlichkeit und ihren Willen zum Überleben zu bewahren.
Wir werden Zeuge der Blockade durch die Augen des jungen Radio-Producers Yakhov Babushkin, der Blockade-Dichterin Olga Berggolts und des Dirigenten Karl Eliasberg mit seinem Rundfunkorchester. Im März 1942 verschreiben sie sich der Mission, eine Sinfonie aufzuführen, die der große Leningrader Komponist Dmitri Shostakovich im Angesicht des Überfalls der Deutschen und der Belagerung komponiert. Die „Leningrader Sinfonie“ ist eines der größten und mächtigsten sinfonischen Werke des 20. Jahrhunderts und wird bis heute mit dem erfolgreichen Widerstand gegen den Faschismus assoziiert.
Die Ausgangslage des Rundfunk-Orchesters ist denkbar schlecht: Sie sind die zweite Garde hinter den aus der Stadt evakuierten Philharmonikern und bestehen nur noch aus 15 Überlebenden. Halb verhungert wird der Dirigent vom Krankenhaus aus auf einem Kinderschlitten zu den Proben gebracht, während sich die Musiker kaum auf den Beinen halten können und in der Probe regelmäßig ohnmächtig werden. Doch Karl Eliasberg und Yakhov Babushkin verfolgen ihr Ziel mit bedingungsloser Hingabe und ohne Rücksicht auf andere oder auf sich selbst.
In einem zweiten Strang sehen wir die Geschehnisse aus der Perspektive der Deutschen Wehrmacht, die vom Plan einer Sinfonieaufführung erfährt und sie zu verhindern versucht. Der Zweite Weltkrieg wird von Beginn an auch als Medienkrieg im Rundfunk geführt. Die Symbolkraft der Aufführung in Leningrad wird von Stalins Regime so hoch eingeschätzt, dass die Rote Armee Musiker von der Front abzieht. Die Partitur wird mit einem Sonderflugzeug, das die Luftblockade durchbricht, in die belagerte Stadt transportiert. Schließlich sorgt ein groß angelegtes Ablenkungsmanöver der Roten Armee für eine ungestörte Aufführung, die in ganz Russland im Radio übertragen wird und die als Form psychologischer Kriegsführung mittels Lautsprecher bis zu den deutschen Stellungen zu hören ist. Es ist ein einzigartiges Lebenssignal nach innen und nach außen. Am 9. August 2017 jährt sich die legendäre Aufführung Shostakovichs siebter Sinfonie während der Leningrad Blockade zum 75. Mal.
(http://www.gebrueder-beetz.de/produktionen/leningrad-symphony#synopsis)