Der deutsche Filmemacher Marc Bauder beschäftigt sich in seinen Filmen immer wieder mit der Finanzwelt. Sein neues Werk "Master Of The Universe" feierte in Locarno gerade Weltpremiere. Darin erklärt der Ex-Bänker Rainer Voss eindrücklich das Innenleben von Banken.
Durch seine Hände gingen Millarden. Er selbst gerät ins Staunen, wenn er laut über staatliche Rettungsaktionen von Banken nachdenkt. Die Finanzwelt ist zwar eine gläserne Welt und dennoch kaum zu durchschauen. Wer kennt sich schon aus in Finanztheorien? Reichtum, Macht und Herrschaftswissen schließen den Großteil der Bevölkerung aus. Das Jonglieren von unermesslichen Geldbeträgen bleibt einer kleinen Minderheit vorbehalten. Marc Bauder beschäftigt sich in seinen Filmen immer wieder mit der Welt des Geldes.
Bauder studierte Wirtschaftswissenschaften, bevor er begann, Filme über die Banken zu drehen. Er stellt die richtigen Fragen, gibt sich nicht mit den erstbesten Antworten zufrieden. Sein Film ermöglicht glasklare Einsichten ins Finanzwesen. Der Erkenntnisgewinn ist hoch, obwohl die Fakten alle bekannt sind.
Rainer Voss berichtet von seinem eigenen Aufstieg in den 1980er Jahren, zeitgleich mit den Banken. Der ehemalige Investmentbanker weiß, wie es sich anfühlt, "Master Of The Universe" zu sein, sehr viel Geld zu verschieben und daran selbst viel zu verdienen. Er kennt das geschlossene System von innen, war lange Zeit ein Teil davon. Finanzkrisen häufen sich in immer kürzeren Abständen. Eine Lösung erwartet Voss nicht aus der Branche. "Master Of The Universe" kann keine endgültigen Antworten geben. Dafür gelingt ein Einblick, den man bisher nur selten bekam. Keine böse Abrechnung, sondern eine spannende Entmystifizierung der Finanzwelt. (http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/tips/171323/index.html)