Die Dokumentation schließt direkt an den Fernsehfilm an und beleuchtet das weitere Schicksal des Wagner-Clans. Cosima Wagner hatte die Weichen gestellt für eine dynastische Fortführung der Festspiele in Bayreuth. Mit ihrer Schwiegertochter Winifred kommt eine Parteigängerin der Nationalsozialisten an die Macht. Sie befreundet sich eng mit Adolf Hitler, der bei den Wagners ein und ausgeht, Winifreds Kinder nennen ihn “Onkel Wolf”. Die Allianz Hitlers mit Bayreuth wird in spektakulären Archivbildern dokumentiert. Nach dem 2. Weltkrieg ist Winifreds Zeit vorbei, sie setzt ihre beiden Söhne Wieland und Wolfgang als Festspielleiter ein. Doch auch unter ihrer Leitung schwelen die Grabenkämpfe innerhalb der Familie weiter.
In Bayreuth, in Tribschen bei Luzern, in Zürich und in Venedig sucht die Dokumentation nach Wagners Spuren, aber auch nach der Rolle, die das Musikgenie heute noch spielt – als Idol, als Hassfigur, als Kitschzwerg. An Wagner scheiden sich immer noch die Geister.
Als Protagonisten erzählen der Dirigent Daniel Barenboim, Wagner-Biograf Oliver Hilmes und Autorin Eva Rieger von ihren Erfahrungen mit Wagners Musik und mit dem Clan. Wolfgang Wagners abtrünniger Sohn Gottfried und seine Cousine Nike Wagner berichten aus eigener, sehr persönlicher Perspektive von den Verstrickungen der Familie.