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Dokumentarfilm | 2004 | ZDF [de] | Deutschland

    Kurzinhalt

    Jedes Jahr vollbringen 50 Milliarden Zugvögel eine unglaubliche Leistung. Sie reisen viele Tausend Kilometer - von Kontinent zu Kontinent. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Ornithologie erforschen, wie sie diesen Kraftakt bewältigen. Ein 20 Meter langer, künstlicher Windkanal soll das Geheimnis der Marathonflieger lüften. Er wurde von Dr. Herbert Biebach und Professor Eberhard Gwinner zusammen mit schwedischen Forschern entwickelt und 1999 auf dem Institutsgelände in Seewiesen montiert. Mit Hilfe des Windkanals können Dauerflüge von Vögeln untersucht werden, ohne ihnen während des Vogelzugs mühsam hinterher reisen zu müssen. Hinter all dem Aufwand steht unter anderem die Frage, wie Kleinvögel es schaffen, Tau-sende von Kilometer ohne Futter und Wasser zurück zu legen. Der Windkanal ist eine Art Laufband aus Luft. Die Vögel fliegen auf der Stelle, wobei die Luftge-schwindigkeit (das heißt, der Gegenwind) präzise auf die Tiere eingestellt wer-den kann. Der ausgetüftelten Technik sind die Tiere jedoch keineswegs hilflos ausgeliefert. Fliegen sie langsamer, wird der Wind automatisch schwächer. Je-derzeit können die Vögel die Tests abbrechen und aus dem Windkanal heraus-fliegen. Um sie trotzdem zu Langstreckenflügen zu animieren, müssen die For-scher ihnen eine perfekte Illusion bieten. Dafür haben sie ein Planetarium über dem Windkanal installiert, denn viele Zugvogelarten reisen bei Nacht. Gleichzei-tig können die Forscher untersuchen, wie wichtig der Sternenhimmel als "Moti-vationsgeber" für den Flug ist und ob bestimmte Sternenkonstellationen für die Vögel wichtig sind. Um die Illusion perfekt zu machen, simulieren am Boden ein-gespielte Filmsequenzen charakteristische Landschaftselemente. Am Seeufer liegen die naturgetreu ausgestatteten Volieren für die Aufzucht der Windkanal-Kandidaten. Es sind vor allem Schwarzkehlchen, Grauschnäpper, Sta-re und Schwalben, die von klein auf an Menschen gewöhnt werden, damit sie ihnen später einmal in den Windkanal folgen. Sobald die Vogelkinder flügge sind, starten sie zu ihren ersten Flugstunden. Die ersten Flugmanöver dauern jedoch nur wenige Minuten und dienen eher der Eingewöhnung. Alle Vögel haben ge-lernt, sich vor und nach dem Flug auf die Waage zu setzen. Gegen fette Mehl-würmer als Belohnung. Beim Fliegen verlieren die Versuchsvögel stets etwas Gewicht. Das ermöglicht Rückschlüsse auf den Abbau von Körperfett, also den Energieverbrauch. Ebenso kann dank eines nur ein Gramm schweren, drahtlosen Senders die Herzfrequenz gemessen werden - eine Weltpremiere bei so kleinen Vögeln. Das Herz eines Stars schlägt beim Fliegen 700 Mal pro Minute, acht mal schneller als das menschliche Herz beim Laufen. Nach der Landung fällt die Fre-quenz auf 300. Von Großvögeln ist bekannt, dass sich der Energieverbrauch beim Fliegen nicht nur verdoppelt, sondern vervierfacht. Bei Kleinvögeln steigt er womöglich noch höher. Um wie viel genau, können Herbert Biebach und sein Team im Herbst genauer untersuchen. (ZDF)

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    Matthey-Film GmbH