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Dokumentarfilm | 2011-2012 | Abenteuer | Deutschland

Drehdaten

Drehtage12
DrehorteBerlin

Projektdaten

Lauflänge29min
Seitenverhältnis16:9 (1 : 1,78)
TonformatStereo

    Kurzinhalt

    Der Schauspieler Adolfo Assor kam 1986 aus dem von der Diktatur gebeutelten Chile, verließ Frau und Familie und seine Theater-Karriere, weil er neugierig war, auf eine andere Welt, auf ein anderes Leben, auf eine andere Karriere, einen anderen Traum. Er wollte hoch hinaus: Europa für sich entdecken und von Europa entdeckt werden. Er strotzte vor Selbstbewusstsein, war überzeugt von seinem Talent, was ihm in seiner Heimat doch jahrelang bestätigt und für das er bewundert und zum Schauspieler des Jahres gewählt worden war. Adolfo dachte, Deutschland wartete nur auf ihn. Doch er sprach die Sprache nicht und als er sie sprach, war sein Akzent zu stark für die deutsche Bühne und den deutschen Film.
    Aber aufgeben und zurück in den Schoß der Heimat zu kehren, wäre einer Niederlage gleichgekommen. Und Adolfo blieb und fand 1987 in Berlin Kreuzberg die Räume, die das Garn-Theater werden sollten: Räume tief unter der Erde, stinkend, feucht und kalt, Räume, die sprachen und lebten, Räume, die seine Zuschauer fordern würden.
    Mit wenigen Mitteln- viel Geld hatte er nicht - baute er die Räume zum Theater um, sammelte sich Stühle und Decken zusammen, bastelte an der Beleuchtung und an ersten Bühnenbildern. Seitdem steht Adolfo jeden Abend auf den Bühnen seines Theaters, spielt das, was zu seinem eigenen, ungewöhnlichen Leben am besten passt: Kafka, Dostojewskij, Beckett, Ionesco. Er lebt von den Eintrittsgeldern. Manchmal kommen zwei Besucher, manchmal zwanzig, manchmal keiner. Aber Adolfo braucht zum Leben nicht viel. Zum Wohnen reicht dem 65jährigen seine
    Einzimmerwohnung im fünften Stock über seinem Theater, essen tut er ohnehin nicht viel und wenn er an seinem Fenster mit Blick auf die Dächer und den Himmel darüber sitzt, ist er ganz zufrieden mit seinem Leben, so wie es war und so wie es ist. Dennoch träumt er immer noch so viel wie früher, träumt vom Erfolg, von breiter Anerkennung und Bewunderung, träumt, obwohl er wohl weiß, dass er ihn nie bekommen wird, vom Oscar.
    "Ein Tröpfchen Traum" gibt Einblick in das Leben eines Menschen, der seinen Lebenstraum und seine Leidenschaft im Kleinen lebt- und das mit bewundernswerter Leichtigkeit.
    Schauspieler*inRollenameSynchronschauspieler*in / Sprecher*inSynchron
    Adolfo Assoras himself [HR]