Sebastian Damm verbringt seine Arbeitszeit auf Feldern mit chinesischem Schilfgras, im Holzhackschnitzelwerk und auf Müllplätzen. Der agile 31-jährige ist im Schatten des Kernkraftwerkes Obrigheim aufgewachsen und berät heute Menschen bei der Bioenergie. Er ist Energiemanager für die drei Landkreise Hohenlohe, Odenwald und Tauber - HOT genannt. Mit Hilfe von Sebastian Damm wollen die Landkreise ebenso viel Energie herstellen wie sie auch verbrauchen. Das heißt "Nullemission". Seit einem Jahr sind die HOT-Landkreise eine der Modellregionen des Bundes - das gibt Fördergelder, schafft aber auch eine hohe Verpflichtung. Ziel ist die Energieunabhängigkeit. Sebastian Damm ist Triebfeder, Vermittler und Werbeagentur: wenn ein Metzgermeister chinesisches Schilfgras zum Heizen anbaut, ein Landwirt auf neuartige Energiepflanzen für Biogasanlagen umstellt oder das Müllsystem von Rosenberg umgestaltet wird. Jetzt ist Halbzeit in dem Projekt und Sebastian Damm muss eine Zwischenbilanz vorlegen. Denn die Energiewende soll die Arbeitsplätze und die landwirtschaftlichen Betriebe erhalten.