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Mein Leben - Feridun Zaimoglu

  • Ma vie - Feridun Zaimoglu (Internationaler Englischer Titel)
Doku (Reihe) | 2009

    Kurzinhalt

    Wer in der Türkei bei der Brautschau sagt: "Ich bin Arzt", hat bereits gewonnen. Das zumindest behauptet der Schriftsteller Feridun Zaimoglu. Sein Medizinstudium hat er trotzdem abgebrochen, sein Kunststudium später aber auch.

    Neben dem Regisseur Fatih Akin, der Schauspielerin Renan Demirkan und dem Politiker Cem Özdemir ist Zaimoglu der Schriftsteller in dieser medial präsenten Gemeinschaft. Eine kurze Liste angesichts der Tatsache, dass ein Fünftel der deutschen Bevölkerung Migranten erster, zweiter und dritter Generation sind. Ein Grund mehr, den prominenten Schriftsteller in "Mein Leben" zu porträtieren, denn auch er "ist Deutschland".
    "Man hat mich in die Talkshows eingeladen und ich war der Krawalltürke", erinnert sich Feridun Zaimoglu an die Zeit um das Jahr 2000, als "Kanak Attack", die Verfilmung seines Romans "Abschaum - die wahre Geschichte von Ertan Ongun", in die Kinos kam. Der Film kürte den Kieler Schriftsteller von einem Tag zum nächsten zum Vorzeigetürken der Kulturszene. Aber auch die Söhne und Töchter der Migranten sahen in ihm einen, der sie verstand, der ihnen eine Stimme gab.
    Schon mit "Kanak Sprak", seinem Debüt, hatte er 1995 den Durchbruch geschafft. Die in einer stilisierten Gossensprache erschienenen Interviews mit türkischstämmigen Jugendlichen waren ebenso drastisch, authentisch wie literarisch überzeugend. Seitdem veröffentlichte der mehrfach preisgekrönte Autor Romane und Kurzgeschichten mit ungeheurer erzählerischer Kraft - obwohl er eigentlich Arzt hätte werden sollen. 1984 begann er auf Wunsch seiner Eltern ein Medizinstudium in Kiel. Zwei Jahre besuchte er zusätzlich die Kunsthochschule - und brach schliesslich beide Studien ab.
    Eigentlich hatte er von seiner Malerei leben wollen, aber der grosse Durchbruch kam im Bereich Literatur. Ebenfalls erfolgreich schreibt er, meist gemeinsam mit seinem Koautoren Günter Senkel, Theaterstücke. Ihre Shakespeare-Neuübersetzung von "Othello" wurde unter der Regie von Luk Perceval zum Kultstück.
    Aber auch ins politische Geschehen mischt sich Feridun Zaimoglu immer wieder ein. Als er 2007 vom damaligen Bundesinnenminister zur ersten deutschen Islamkonferenz eingeladen wurde, räumte er seinen Stuhl, um zu erreichen, dass auch eine Vertreterin der selbstbewussten gläubigen Kopftuchträgerinnen teilnehmen kann.
    Zaimoglu bietet in diesem Porträt ungewöhnliche Einblicke in sein Leben und er spricht über seine grossen Themen: die Liebe, die Sehnsucht, die Kunst, über seine Melancholie ebenso wie über seine unbändige Lust zu leben: "Das Wasser in den Augen verdampft nicht", sagt Feridun Zaimoglu, und es klingt wie ein Versprechen, das er einlösen wird.

    Wer in der Türkei bei der Brautschau sagt: "Ich bin Arzt", hat bereits gewonnen. Das zumindest behauptet der Schriftsteller Feridun Zaimoglu. Sein Medizinstudium hat er trotzdem abgebrochen, sein Kunststudium später aber auch. Er war Hilfsarbeiter, Tellerwäscher, aber eigentlich war ihm schon in der Grundschule klar, was er wirklich werden wollte: "Irgendetwas mit Kunst und Kultur". Dass ihm der Lehrer damals antwortete: "Lern' mal lieber Kfz-Mechaniker - das ist für einen Türken ausreichend'", hat ihn wütend gemacht, aber nicht entmutigt. Er hat sich durchgekämpft und gehört heute zu einer exklusiven kleinen Gruppe: zu jener Handvoll "Menschen mit Migrationshintergrund", die in Deutschland Karriere gemacht haben. ARTE zeigt diese Sendung anlässlich der diesjährigen Frankfurter Buchmesse
    TätigkeitNameAnmerkung
    Kameramann/DoPLür Wangenheim
    BeleuchterMatthias Greving
    Deutschland, Türkei
    Deutschland, Türkei
    RegisseurinSusan Tratz
    TontechnikerinSilke Knäblein

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    Bremedia Produktion GmbH

    TV-Ausstrahlung

    ArtLandSenderDatum / ZeitAnmerkung
    ErstausstrahlungDeutschlandarteSonntag, 10.10.2010