Großburschla, ein Dorf in Thüringen, war von 21 Kilometern Grenzzaun umschlossen und nur über eine schmale Straße erreichbar. Der Film von Hans Sparschuh lässt die Geschehnisse jener Zeit noch einmal lebendig werden: in Gesprächen mit einem Flüchtling, der die Werra durchschwamm; mit einem alten Ehepaar, das noch 1987 zwangsweise ausgesiedelt wurde; mit dem Pfarrer und mit den Nachbarn im nahen und doch so unerreichbaren Hessen. Die Bilder des romantischen Dorfidylls von heute stehen dazu in spannungsvollem Gegensatz. Mancher Schrecken von einst wird Anekdote, am Stammtisch in gemütlicher Runde erzählt. Aber der Film macht die beklemmende Situation der Jahre hinter Stacheldraht und Minenfeld spürbar.