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Dokumentarfilm | 2010 | ARD [de], NDR [de] | Deutschland

Drehdaten

Drehbeginn03.05.2010
Drehende10.09.2010
DrehorteBremen, Cloppenburg
DrehregionenNord-Deutschland

    Kurzinhalt

    Die Zeiten, in denen Kinder so denken wie die Eltern und in die Fußstapfen der älteren Generation treten, sind lange vorbei. Was aber geschieht, wenn Kinder sich von ihren Eltern soweit entfernen, dass es grundlegende Unterschiede in der Einstellung zum Leben und in der Lebensführung gibt? Zumeist führt dies zu Ablösungsprozessen, die oft mit tiefgreifenden Konflikten verbunden sind. Die Autorin und Filmemacherin Katrin Wegner hat für den Film «Schwarze Schafe? Wenn Kinder fremde Wege gehen» zwei Familien gesucht, die genau dieses Problem für sich lösen mussten. Zu sehen ist die Produktion am 31. Oktober um 17.30 Uhr in der ARD-Reihe «Gott und die Welt».
    Armin Maretzke ist ein leistungs- und erfolgsorientierter Ingenieur. Das Gleiche erwartete er auch von seinen drei Söhnen. Die beiden älteren haben ihren Weg gemacht. Sorgen aber machte ihm Boris, der Jüngste. Der talentierte Einradfahrer tourte nach dem Abi mit einem Zirkus durch die Lande, zum Leidwesen des entsetzten Vaters. Der machte Druck, und Boris fügte sich.

    Mit den Zirkusauftritten verdiente er sich sein Studium als Grundschullehrer und machte schließlich auch Examen. Der junge Mann hat pädagogisches Talent. Katrin Wegner, die ihn bei Probestunden während des Studiums besucht hat, gefiel gut, was er mit den Kindern gemacht hat. Ein Leben als Lehrer kann er sich jedoch nicht vorstellen; das ist ihm zu eng und bürokratisch.

    Boris hat jetzt eine neue Idee. Er will dass Gleitschirmfliegen zu seinem Lebensinhalt machen. Und er hat auch eine Idee, die offensichtlich ankommt. Seine Mutter verfolgt die Entwicklung ihres Jüngsten gelassen und in der Hoffnung, dass sich schon alles zum Guten wenden wird. Der Vater aber macht sich Sorgen, was aus all den Plänen werden wird. Gleichzeitig sehnt sich Boris sehr danach, endlich Anerkennung von seinem Vater zu bekommen.

    Die ohnehin oft schwierige Aufgabe, Protagonisten zu finden, erwies sich in diesem Falle als sehr langwierig. Zumal es Katrin Wegner darauf ankam, nicht nur die Kinder vor der Kamera zu bekommen, sondern auch die Eltern. Sie wollte ja wissen, wie sich solche Ablösungsprozesse auf die Beteiligten auswirken.

    Unbedingt wollte sie in ihrer Beobachtung auch ein Beispiel zeigen, bei dem ein Kind aus einem atheistischen Elternhaus den Weg des Glaubens eingeschlagen hat. Sie suchte Kontakt zu Priesterseminaren und Klöstern, aber die Suche dort brachte keine verwertbaren Ergebnisse. Schließlich wandte sie sich an die Altkatholische Kirche. Dort lernte sie Anja Goller kennen, die vor zwei Jahren zur fünften Priesterin der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland geweiht wurde.

    Für ihre Mutter Jutta Keller war dies ein Weg, den sie nur schwer nachvollziehen kann. Sie ist eine überzeugte Humanistin, die aber mit Glauben und Kirche nichts anfangen kann. Anders als Anjas Vater, der praktizierender Katholik ist, ärgerte sie sich über Anjas frühes Engagement in der Kirche. Mutter und Tochter trugen viele Konflikte miteinander aus, besonders als Anja Ministrantin wurde. Das Verhältnis war so belastet, dass Anja zunächst verschwieg, dass sie ein Theologiestudium begonnen hatte. Zu den Alt-Katholiken konvertierte die junge Frau, weil sie sich nicht damit begnügen wollte, Gemeindereferentin zu sein.

    Katrin Wegner zeigt, wie Eltern und Kinder miteinander ringen. Zum Bruch aber haben sie es nicht kommen lassen. Es war ihnen wichtig, den Kontakt nicht abreißen zulassen und einen neuen Weg zueinander zu finden.


    Schauspieler*inRollenameSynchronschauspieler*in / Sprecher*inSynchron
    SprecherinAnne Moll

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    NDR - Norddeutscher Rundfunk [de]