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Dokuserie | 2007 | NDR [de] | Alltag | Deutschland

    Kurzinhalt

    Rattenfängerstadt Hameln an einem Freitagmorgen um zehn Uhr. Wir fragen zuerst eine junge Lehrerin, ob wir sie den ganzen Tag mit der Kamera begleiten dürfen. Sie findet die Idee klasse und hätte auch mitgemacht, aber sie hat ihre Schulklasse dabei – und minderjährige Kinder dürfen nicht aufgenommen werden, ohne dass die Eltern zustimmen. Schade. Der zweite Hamelner ist ein Gerichtsvollzieher. Spannend, denken wir – das könnte doch was sein. Aber er sagt uns, dass er den ganzen Tag nur Schreibtisch-Arbeit zu verrichten hat. Doch zu langweilig. Und dann kommt einer um die Ecke mit zwei verpackten Blumensträußen in der Hand. „Was haben Sie heute denn noch vor“, fragen wir. Seine Antwort: „Ich heirate!“ Bingo. Der ist es!
    Zusammen mit dem festlich gekleideten Brautpaar gehen wir zum Standesamt. Noch ist keiner der Gäste da. Lisa-Marie ist sauer – sie will das alles nicht. Doch Stiefvater Jörg redet auf sie ein. Dann kommt die Trauzeugin der Braut – die klassische beste Freundin fällt Claudia um den Hals, sagt uns den Tränen nah, wie wichtig ihr dieser Tag ist. Immer mehr Gäste trudeln nun ein. Die Mutter von Jörg ist gekommen. Sie ist stolz, dass nur endlich der jüngste ihrer drei Söhne unter die Haube kommt. Auch sie ist nah am Wasser gebaut – kämpft mit den Tränen. Und dann geht es los. Lisa-Marie hat sich beruhigt – die etwa 20köpfige Truppe aus Verwandtschaft und Freunden zieht ins Standesamt ein. Jetzt folgen drei Minuten stiller Andacht – zu einem Liebeslied von Marc Terenzi aus einem Cassetten-Recorder sieht man gespannte Erwartung, aufgeregte Hände und zart lächelnde Gäste.
    Draußen warten schon die Freunde mit zwei Überraschungen. Zuerst müssen Jörg und Claudia ein Laken mit einem roten Herzen zerschneiden – dann bekommen sie eine Wäscheleine mit Baby-Kleidern überreicht. Lisa-Marie erzählt uns, dass es ein Junge wir und er Robin heißen soll. Ein Freund fährt den Hochzeitswagen – und wir dürfen mitfahren. Das Ziel: Ein Restaurant im Wald – hier gibt es den besten Jungschweinschinken-Braten. Zum Essen dann die nächste Überraschung: Ein Leierkastenmann ist gekommen – mit dem Hochzeitsmarsch sprengt er die Runde. Es folgt ein Walzer zum Ehrentanz – und dann noch: „So ein Tag….“
    Nach acht Stunden Hochzeitsfeier gehen bei der hochschwangeren Claudia die Kraftreserven zu Ende. Völlig erschöpft kuschelt sie sich im Sofa an ihren Mann. Als dann um 19 Uhr noch die gesamte Fußballmannschaft von Jörg mit Schlachtgesängen die Treppe hochkommt, verabschieden wir uns. Jetzt wird es dann doch zu voll in der Wohnung.

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    FirmaAnmerkung
    Video:Arthouse [de]