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szenenfoto | © nagel & volpert filmproduction
© nagel & volpert filmproduction

14 Grad Ostwärts

  • 14 Degrees Eastwards (Internationaler Englischer Titel)
Dokumentarfilm | 2006

Drehdaten

DrehorteKöln, Krakau

Projektdaten

Lauflänge60 min.
Seitenverhältnis16:9 (1 : 1,78)
BildnegativmaterialMiniDV
BildpositivmaterialDigital Betacam
TonformatStereo

Kurzinhalt

14 Grad ostwärts erzählt die Geschichte von Jacek Marjanski, der vor 22 Jahren seine Heimat Polen aufgrund seiner Homosexualität illegal verlassen hat. Bedroht und bespitzelt von staatlicher Seite und aus Angst vor der rosa Liste „Hyazint”, in der Homosexuelle wie Kriminelle festgehalten wurden, versucht der damalige Student mit einem falschen Pass das Land zu verlassen.
In Deutschland angekommen überwältigt ihn das Angebot an homosexueller Subkultur. Enttäuscht von den flüchtigen Kontakten in der Szene, bestärkt durch seine kulturell bedingten Integrationsschwierigkeiten, überlegt er trotz der ihm drohender Gefängnisstrafe wieder zurück in seine Heimat Polen zu gehen.
Was ihn bis heute in Deutschland gehalten hat, ist der Wunsch eine Liebe zu finden und sie Leben zu können. Nicht halblegal, sondern ganz legal und öffentlich. In seiner neuen Heimat Köln engagiert sich Jacek schnell für die Belange homosexueller Migranten und gründet den Verein „Baraka”, ein Anlaufpunkt für schwul-lesbische Migranten in Köln.
Doch der Wunsch, auch in seiner Heimat so offen leben zu können wie es ihm in Köln möglich ist, lässt ihn nicht los. Nach fast 20 Jahren, Polen ist inzwischen EU-Mitgliedsstaat und eine Demokratie, reist er in seine Heimatstadt Lódz um sich bei seinem Abiturstreffen als homosexueller Mann zu outen.
Schon im Vorfeld warnt ihn eine polnische Klassenkameradin, dass er nicht auf Verständnis hoffen soll. Zurück in Lódz muss er feststellen, dass sich trotz Demokratie und EU, die Einstellung der Gesellschaft gegenüber Homosexuellen kein bisschen verändert hat.
Enttäuscht fährt er zurück nach Deutschland und beginnt von dort aus Kontakte zu der jungen schwul-lesbischen Aktivistenszene in Polen zu suchen, um mit ihnen Seite an Seite gegen Homophobie in seinem Land zu kämpfen. Schnell stellt er fest, dass fast alle Aktivisten eine Generation jünger sind als er, seine Generation immer noch im Schrank lebt, sich nicht in die Öffentlichkeit traut.
Diese junge Generation ist schon in der Demokratie aufgewachsen und will sich nicht damit abfinden dass Minderheiten in ihrem Land diskriminiert werden. Mutig treten sie Tag für Tag in die Öffentlichkeit, lassen sich mit Steinen bewerfen und beschimpfen.
Als Grenzgänger zwischen den beiden Ländern versucht Jacek nun in Zusammenarbeit mit den schwullesbischen Organisationen in Krakau und Köln, ein Netzwerk zwischen Polen und Deutschland aufzubauen, in der Hoffnung auf gegenseitige Unterstützung und Austausch. Auch in der Hoffnung seine eigene Geschichte der Verfolgung in Polen aufzuarbeiten und als homosexueller Mann in seiner Heimat einen Platz in der Gesellschaft zu finden und sich nicht verstecken zu müssen.
Eine Reise in seine eigene Geschichte, die ihn bei einer Gedenkfeier für die Homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus in Auschwitz, nur ein paar Kilometer von Krakau entfernt, mit seinen tiefsten Ängsten konfrontiert.

Produktionsfirmen

FirmaAnmerkung
nagel & volpert filmproduction
PreisträgerJahrPreisKategorie 
Nicole Volpert2008Internationales Queer Filmfestival
Dokumentarfilm
Dokumentarfilmnominiert
Kirsten Bilz2008New Fest - New York LGBT Film Festival [us]
Documentary
Documentarynominiert
Nicole Volpert2007Pink Panorama Festival Luzern [ch]
Dokumentarfilm
Dokumentarfilmnominiert
Nicole Volpert2007Queer Up North Manchester [uk]
Documentary
Documentarynominiert
Maja Stieghorst2007Intern. Frauenfilmfestival Dortmund I Köln
Dokumentarfilm
Dokumentarfilmnominiert
Kirsten Bilz2007Pink Apple Zürich [ch]
Dokumentarfilm
Dokumentarfilmnominiert
Kirsten Bilz2006Int. Queer Filmfestival Berlin, München
Dokumentarfilm
Dokumentarfilmnominiert