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Filmplakat | © Kino Kombat
© Kino Kombat

Moskatchka

  • Moskaèka (Internationaler Englischer Titel)
Dokumentarfilm | 2004 | Deutschland, Lettland

Kurzinhalt

In tableauartigen Einstellungen von verschiedenen Orten der Moskauer Vorstadt (Moskatchka), dem Armenviertel der lettischen Hauptstadt Riga, zeigt der Film Fragmente aus der Choreographie des Lebens und verbindet sie zu einem Bild der Wirklichkeit. Kommentarlos beobachtet die Kamera das Handeln der Menschen, was an das neugierige „Festkleben“ der Kamera an den Filmhelden des frühen Flaherty erinnert, und damit an die Ursprünge der Filmkunst, als das Festhalten der Realität auf dem Filmstreifen ein Ereignis war, ungeachtet seines zufälligen Charakters. Dabei zeigt der ruhige, verweilende Blick der Kamera keine evidenten, ergebnisbringenden Tätigkeiten, was ihnen einen ereignislosen, ewigen, mythischen und absurden Charakter gibt. Das Geschehen scheint lange vor dem ersten Bild des Filmes begonnen zu haben und wird auch nach einem bestimmten Zeitpunkt nicht beendet, wodurch die Skala der zeitlichen Abfolge vernichtet wird. Ist das, was der Zuschauer sieht, vor oder nach dem zuletzt gesehenen Ereignis geschehen? – Er wird es niemals erfahren.
Das Leben manifestiert sich in einem anfanglosen, niemals endenden Fluss von Augenblicken. Das Authentische des Filmes wird auf das Niveau des Glaubens erhoben. Das Festhalten des zu filmenden Geschehens selbst und seine Betrachtung werden zum Ereignis. Nicht der Fisch schwimmt im Fluss, sondern der Fluss strömt am Fisch vorbei und durch ihn hindurch. Ein sakraler, poetischer Akt der Dokumentation, der das Leben in seiner erschütternden Einfachheit und andauernden Flüchtigkeit zu erfassen vermag. (Quelle: Kino Kombat)