Was, wenn man noch mal leben darf, noch mal die große Chance bekommt?
Der Gedanke, wieder auf die Welt zu kommen oder schon mal gelebt zu haben ist so alt wie die Menschheit selbst. Reinkarnation ist das Thema des in der Türkei produzierten Dokumentarfilms „Zwei halbe Leben sind kein Ganzes“ des deutsch-türkischen Regisseurs Servet Ahmet Golbol.
Es gibt einen Ort, an dem einige wenige Kinder behaupten schon mal gelebt zu haben. Nicht irgendwann oder irgendwo, sondern unmittelbar vor dem jetzigen Leben genau dort…in Antakya, im südlichsten Zipfel der Türkei gelegen.
Die Geschichten der Wiedergeborenen, die durch ihr Wissen von einem früheren Leben sowohl ihre ehemaligen, wie auch ihre heutigen Angehörigen überzeugt haben, haben deshalb aber noch lange kein Happy-End. Das Leben dieser Kinder ist sehr zwiespältig und sie sind mit ihrer Besonderheit nicht unbedingt glücklich. Der Autor und Filmemacher Servet Ahmet Golbol stammt selbst aus Antakya und porträtiert mit viel Einfühlungsvermögen vier dieser Kinder. Er stellt sie in das Spannungsfeld einer universellen Identitätssuche, bei der man über das Phänomen der Reinkarnation hinaus viel über Toleranz und das Zusammenleben der Kulturen erfahren kann. Diese Kinder vereinen durch ihre besondere Erfahrung etwas, das unvereinbar scheint - zwei Identitäten.