Eines schon mal vorweg: Man muss nicht in den Finessen des Football-Sportes bewandert sein, um sich von dieser Serie fesseln zu lassen. Sie ist vielmehr ein Ausflug in die (aller-)jüngste amerikanische Vergangenheit, in der der Rassismus noch gehörig grassiert. Der tiefe Fall des O.J. Simpson ist auch die Geschichte eines Schwarzen, der es sich erlaubt hat, in der "weißen" Paradedisziplin American Football zu brillieren.
Weder schwarz, noch weiß
Zu Beginn der 1960er Jahre und der "Black Consciousness-Bewegung" in den USA startet O.J. Simpsons während seiner Studienzeit an der University of South California seine außergewöhnliche Karriere in einem von weißen Sportlern dominierten Football.
Enge Vertraute O.J. Simpsons sprechen über seine Assimilierung in die privilegierte weiße Gesellschaft und das damit einhergehende Ablegen seiner "schwarzen Identität", die in seinem Spruch gipfelte: "I’m not black, I’m O.J."
Der tiefe Fall des O.J. Simpson
Die Serie beleuchtet über O.J. Simpsons Lebensweg hinaus das Verhältnis zwischen schwarzer und weißer Community – und all das, was in diesem Verhältnis in den vergangenen Jahrzehnten schief lief.
Von auch heute noch bedrückender Intensität sind beispielsweise die Szenen, in denen sich der Film mit der Misshandlung Rodney Kings auseinandersetzt: Alle vier weißen Polizisten wurden damals freigesprochen, wochenlange Krawalle mit mehr als 50 Toten waren die Folge.
Durch die jüngsten Polizei- und Polizistenmorde gewinnt die Dokumentarserie erschreckend an Aktualität.