Promotion mit Ende Zwanzig, Habilitation mit Mitte Dreißig und keine zehn Jahre später Universitätsprofessur und Leitung des Forschungslabors für experimentelle Neurochirurgie an der TU München. Der berufliche Werdegang von Prof. Dr. Ute Lindauer liest sich wie die Erfolgsstory einer zielstrebigen Frau. Doch das ist nicht die ganze Geschichte.
Ute Lindauer kann ihre Beine kaum gebrauchen, da sie mit Spina bifidose zur Welt kam. Doch mit Hilfe ihrer Krücken schafft sie es überall hin. Vor allem ihrer Mutter verdankt sie es, dass sie ihren Weg gehen konnte. Die Wissenschaftlerin kann es nicht verstehen, dass viele Menschen davon überzeugt sind, sie habe es durch ihre Behinderung schwerer im Leben als andere.
Ein seltsamer Gedanke, der nach ihrer Ansicht seine Ursache in einer falschen Perspektive hat. Aus diesem Grund engagiert sie sich auch als Kuratoriumsvorsitzende beim Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft in Berlin - einem Institut, das wissenschaftlich fundierte neue Ethikkonzepte entwickeln will, die der Entsolidarisierung und Stigmatisierung entgegenwirken.
(Quelle: 3sat)