EN / DE / FR / PL / ΕΛ / ES / IT / LT / RO
 
EN / DE / FR / PL / ΕΛ / ES / IT / LT / RO
Dokumentarfilm | 2015 | NDR [de] | Deutschland

    Kurzinhalt

    Es gab eine Fernsehsendung im Ersten, von der man tatsächlich sagen kann, sie hat die Bundesrepubik verändert. Der Beat-Club öffnete den Weg zu einer selbstbewussten Jugendkultur und hat eine ganze Generation nachhaltig beeinflusst. Vor 50 Jahren ging der Beat-Club von Radio Bremen im Ersten auf Sendung.
    Mitte der Sechziger Jahre steckte das Fernsehen noch in den Kinderschuhen. Als der spätere Tagesschausprecher Wilhelm Wieben im September 1965 die neue, provokante Sendung aus Bremen ankündigte, bat er im gleichen Atemzug "um Verständnis" bei den Eltern. Aber die waren alles andere als einverstanden, weder mit dem "Gekreische" und den "langen Zottelhaaren" der Musiker, noch mit den knappen Miniröcken von Moderatorin Uschi Nerke.
    Die Nation war über den Kulturverfall empört - genauer gesagt, die Nation ab 30 Jahren aufwärts. Denn mehr als die Hälfte aller Jugendlichen und Twens sahen ab September 1965 ?ihren´ Beat-Club. Er lieferte die Riffs und den Rhythmus für eine Generation auf der Suche nach sich selbst. Regisseur Mike Leckebusch entwickelte mit den ersten elektronischen Key-Effekten und visuellen Rückkoppelungen eine Bildwelt, die den Beat-Club zum Wegbereiter einer neuen, eigenen Fernseh-Ästhetik werden ließ. In frechen Einspielfilmen wurde ein satirischer Blick auf die späten Wirtschaftswunder-Jahre geworfen.
    Die Radio Bremen-Dokumentation zeichnet den musikalischen Quantensprung dieser Jahre nach, mit herausragenden Liveauftritten von Rythm´n´Blues-Bands wie The Who oder The Cream, über Virtuosen wie Jimi Hendrix und Carlos Santana, den ersten Hardrock-Bands wie Deep Purple oder Led Zeppelin bis zu den Trance-Pionieren von Kraftwerk.
    Genauso rasant und überraschend entwickelten sich die Biographien unzähliger Beatclub-Fans. Etwa Wolfgang Niedecken aus Köln, der in einem streng katholischen Internat den spärlichen Ausgang nutzte, um im Beat-Club Anregungen für die erste Schülerband zu finden. Er veröffentlichte wenige Jahre später mit BAP seine erste Platte und zählt bis heute zu den erfolgreichsten deutschen Musikern. Oder Evelyn Frisinger aus Bremen: Sie brachte aus London die ersten Miniröcke mit, versorgte damit zunächst die Go-Go-Girls des Beat-Clubs und schließlich das gesamte Umland. Christian Kunert, damals Mitglied des berühmten Thomaner-Chors in Leipzig, verpasste keine Ausgabe des Beat-Clubs, wenn auch mit erheblichen Bild- und Tonstörungen. Er wurde Mitglied der wichtigsten oppositionellen Band in der DDR, der Renft-Combo, und wurde später ausgebürgert. (http://www.ndr.de/fernsehen/epg/import/Generation-Beatclub-Die-Dokumentation,sendung423446.html)

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    Lichtblick Film GmbH [de]

    Facilities

    GeschäftsbereichFirmaAnmerkung
    Bild/Schnitt, EditingRM Pictures

    TV-Ausstrahlung

    ArtLandSenderDatum / ZeitAnmerkung
    ErstausstrahlungDeutschlandNDR [de]Samstag, 26.09.2015