Die Nordreportage - Herr Cornelius und die Camper

Ein umherfliegender Gartenzwerg hat während der Fahrt eine Wohnwagenlampe zerstört, ein Liegestuhl hat sich im Radkasten verkeilt und dann hat sich auch noch eine ganze Camperfamilie ausgesperrt. Ungewöhnliche Probleme eines ungewöhnlichen Völkchens. Und das mitten im Urlaub. Aber zum Glück gibt es Hannes Cornelius, 62 Jahre alt, mobiler Campernotdienst. Mit seinem kleinen weißen Werkstatt-Bulli ist er in den Sommermonaten auf sämtlichen Campingplätzen an der Küste zwischen Emden und Hooksiel unterwegs und hilft verzweifelten Wohnwagenbesitzern aus der Klemme. Sobald die Ferienzeit beginnt und die Urlauber die Küste stürmen, sammeln sich die Überstunden und der Mann vom Campernotdienst hat nur selten mal einen freien Tag.
Von Ostern bis in den Oktober hinein ist die Hauptsaison des Campernotdiensts. Die meiste Zeit verbringt Hannes Cornelius dann im Auto. Nicht selten muss er fünf verschiedene Plätze anfahren. Die Arbeitstage im Sommer können lang werden. Und nicht jeder Kunde, der im Urlaub auf eine Reparatur seiner Wohnwagentoilette warten muss, reagiert freundlich. Doch Hannes Cornelius zeichnet sich aus durch eine fast schon meditative Ruhe. Denn für ihn ist es ein Privileg hier oben an der Küste zu arbeiten und bei seinem Job Meerluft schnuppern zu können. In 20 Jahren beim Notdienst hat er unzähligen Campern den Urlaub gerettet. „Viele hören schon am Klang meines Bullis, dass ich komme“, erklärt der Ostfriese stolz. Kein Wunder. Denn wenn die Wasserleitung leckt und das Zelt nicht mehr schließt, weiß oft nur noch Hannes Cornelius Rat.