Andreas Kreutzer, Mitte dreißig, Hauptmann bei der Bundeswehr, setzt sich von der Truppe ab. An der deutsch-dänischen Grenze fangen ihn zwei Feldjäger ein, doch das wirkliche Abenteuer beginnt erst auf der Rückfahrt im Zug nach München. Unversehens sieht sich Kreutzer in eine blutige Bankraub-Affäre verwickelt, wird - erst widerwillig, dann zunehmend fasziniert - zum Komplizen eines schweigsamen Profis bei einer langwierigen Fluchtbewegung durch Wälder, verlassene Fabriken und schäbige Absteigen. Im ersten Teil montiert Emmerich rasant und spannungsreich zwei Parallelhandlungen gegeneinander: Kreutzers Desertation und Durchführung eines Banküberfalls. Mit einer Präzision und Konsequenz, die an manchen der amerikanischen Filme von Fritz Lang erinnern, laufen die beiden Handlungen aufeinander zu. Die heimlichen Träume eines Bürgers nehmen plastische Gestalt an. Kreutzer erlebt schaudernd das Unerhörte, vor dessen Folgen ihn am Ende nur eine gnädige Dramaturgie bewahrt. Den inszenatorischen Glanzstücken der ersten 60 Minuten (Höhepunkt: eine Schussfahrt in einer Bergwerkslore) folgt die Stille Beschreibung einer komplizierten Beziehung zwischen zwei Männern. Emmerich wechselt das Tempo etwas zu abrupt, fast glaubt man, in einem anderen, allerdings auch sehr schönen Film geraten zu sein. (http://www.deutsches-filmhaus.de/filme_einzeln/e_einzeln/emmerich_klaus/kreutzer.htm)