Jeden Tag fährt Trés von einem bayerischen Städtchen mit dem Zug nach München. Jeden Tag radelt
er durch Schwabing – rund um den Elisabethplatz ist sein Revier. Und hier kann man Trés tagtäglich
über den Dächern Schwabings sehen. Die Menschen drehen sich nach ihm um und hoffen im ersten
Moment, dass er ihnen Glück bringt. Im zweiten Moment sind sie erst einmal erstaunt. Trés Polk ist
Kaminkehrer – und schwarz.
Geboren und aufgewachsen in Detroit, Michigan, ist Trés ein typisch afroamerikanischer Ghettojunge.
Eigentlich wollte er Cartoonist werden, entschied sich aber nach einem heftigen Streit mit seinem
Vater, so schnell wie möglich unabhängig zu sein. Ohne Geld und ohne Ziele schlägt er seinen neuen
Weg ein, heuert in der US-Army an.
1985 wird er nach Bad Tölz geschickt, wo er bis 1991 als Zeitsoldat dient. Seit dieser Zeit hat er keinen
Kontakt mehr zu seinen sechs Geschwistern, zu Vater und Mutter, die sich scheiden ließen, als er zwei
Jahre alt war...