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Dokumentarfilm | 2011 | MDR [de] | Doku | Deutschland

    Kurzinhalt

    Die Dokumentation rekonstruiert die Geschichte von "110" aus der Perspektive derjenigen, die damit unmittelbar zu tun haben. Gefahndet wird nach dem besonderen dieser Krimis. Sind es die Themen, die Figuren, die Rollen?

    Der "Polizeiruf 110" ist eine Erfolgsgeschichte. Am 27. Juni 1971 machten sich Oberleutnant Fuchs und Leutnant Vera Arndt im DDR-Fernsehen erstmals auf Verbrecherjagd. Fuchs wird als klug kombinierender und kompromissloser Ermittler im (Klassen-)Kampf gegen das Verbrechen dargestellt.

    Der Polizeiruf war vor allem auch eine Reaktion auf den "Tatort", der kurz zuvor fulminant im West-Fernsehen gestartet worden war und auch im Arbeiter- und Bauernstaat auf enormes Interesse stieß. "Grenzüberschreitendes Fernsehen" war zu unterbinden. Es lag also nahe, einen eigenen Fernseh-Krimi zu kreieren. Das war die Geburtsstunde des "Polizeiruf 110".

    Fuchs und Genossen gehören nicht zu den schillernden Krimi-Figuren wie zum Beispiel Schimanski. Sie waren auffallend normal, hatten keine Affären, keine Konflikte. Sie vermittelten Sicherheit, Korrektheit. Fuchs & Co. arbeiteten stets nach Dienstvorschrift. Zudem waren sie passionierte Nichtraucher und strenge Anti-Alkoholiker. Verbrechensbekämpfung im Sozialismus war Kollektivarbeit.

    Die Reihe wurde schnell zum Straßenfeger. Die Delikt-Palette reichte von Diebstahl, Versicherungsschwindel, Raub und Totschlag, Sexualverbrechen bis hin zum Mord. Es waren aber keine brutalen Gangster und kaltblütigen Mörder, gegen die ermittelt werden musste. Auffallend, dass fast nie Vertreter der "herrschenden Arbeiterklasse" raubten, vergewaltigten oder gar töteten. Das blieb im Fernsehen zumeist den sogenannten kleinbürgerlichen Existenzen vorbehalten. Immerhin thematisierte man auch Konflikte, die sonst im DDR-Fernsehen selten oder gar nicht zur Sprache kamen.

    Auch nach der Wende 1989 orientierte sich der Polizeiruf an den Ereignissen der Zeit. Am 22.12.1991 lief der letzte Polizeiruf im DDR-Fernsehen. Drei Jahre später starteten MDR und ORB mit vier neuen Folgen im Ersten Deutschen Fernsehen, mit neuen Geschichten und neuen Gesichtern. Inzwischen gehört der Polizeiruf nicht nur zu den traditionsreichsten deutschen Krimireihen, sondern auch zu den erfolgreichsten.

    Die Dokumentation rekonstruiert die Geschichte von "110" aus der Perspektive derjenigen, die damit unmittelbar zu tun haben. Gefahndet wird nach dem besonderen dieser Krimis. Sind es die Themen, die Figuren, die Rollen? Einige der legendären TV-Kommissare zerbrechen sich darüber den Kopf. Aber auch "real existierende" Kriminalbeamte, made in GDR, verantwortliche Funktionäre, Autoren und Regisseure kommen zu Wort.

    2009 werden im Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg Filmrollen entdeckt. Das Material ist nicht beschriftet, schnell wird aber klar, es handelt sich um das verschollen geglaubte Filmmaterial der Folge "Im Alter von" der Krimireihe "Polizeiruf 110", die 1974 gedreht, verboten und deren Vernichtung angeordnet worden war. Eine kleine Sensation, Anlass genug, etwas genauer betrachtet zu werden - im Kontext des 40jährigen Jubiläums der legendären Krimi-Reihe. (Quelle: MDR)

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    Stefan Urlaß Filmproduktion