Rätselhaft und karg sind die Stücke des Norwegers Jon Fosse. Wortreich und doch schweigsam sind seine Figuren, ohne Namen auf das Wesentliche und zugleich Typenhafte reduziert: So auch in diesem Theaterfilm, „Traum im Herbst“, der in einer Reihe scheinbar zufälliger Begegnungen einen ganzen Lebensbogen ausspannt. Wie in einer Zeit- und Erinnerungsreise lässt Fosse seine Hauptfigur, den “Mann”, auf einem Friedhof auf die Frau seines Lebens treffen, auf die Mutter seines Sohnes, auf seine Mutter und vor allem auf sich selbst, ehe er plötzlich aus dem Leben all dieser Menschen verschwindet.
Die Zeitsprünge in der dramatischen Erzählweise und die vielen Reflexionen über den Tod lassen die Summe des Ungelebten erahnen: Die verpassten Augenblicke, die unerfüllten Sehnsüchte und die eigene Angst.
In dem Luk Perceval die Kamera als Beobachter einsetzt, entsteht Schritt für Schritt eine intime Beziehung zwischen den Schauspielern und der Kamera, so wird der theatrale Raum zur Filmlocation und die Theater-Performance zum Film.
Ouelle: http://www.zuckerfilm.com/produktionen/traum-im-herbst/