In dem Film "Die Zeit der Stille" wird die Geschichte eines Überlebenden des KZ Buchenwald erzählt, der als Spanienkämpfer von den Nazis inhaftiert wurde. Die Handlung setzt wenige Tage nach der Befreiung des KZ Buchenwald im April 1945 in Weimar ein und endet fünfzig Jahre später, als der überlebende Häftling, jetzt ein erfolgreicher Schriftsteller, das KZ Buchenwald zum ersten Mal nach seiner Befreiung wieder besucht.
Manuel, den die Frage quält, warum ausgerechnet er überleben durfte, erfährt, welchem Zufall er sein Überleben verdankt. In den dazwischen liegenden fünf Jahrzehnten versucht Manuel, in der normalen Welt wieder Fuß zu fassen: Er sucht Halt in der Liebe, doch zu einer tiefen Beziehung ist der dem Tode Entkommene noch nicht in der Lage. Sein Drang schreiben zu wollen wird immer größer. Ein Drang aber, der die Erinnerung an die Vergangenheit immer wieder heraufbeschwört und ihm den Tod gefährliche nahebringt. Manuel entscheidet sich für das Leben und versucht, die Vergangenheit in die Tiefen seines Unterbewusstseins zu verbannen. Doch um weiterleben zu können, muss er sich erinnern, muss mit den Bildern seiner Vergangenheit leben. Er muss davon berichten, muss darüber schreiben.
Der 1923 geborene Schriftsteller und ehemalige Widerstandskämpfer Jorge Semprún lieferte die stark autobiographisch gefärbte Vorlage für dieses ergreifende Drama.