Karsten Kretschmer kann hart zuschlagen, sehr hart sogar. Schließlich ist der 34-Jährige von Beruf Profi-Wrestler.
In der europäischen Wrestling- und Catchszene hat sich der Muskelmann aus Hamburg längst einen Namen gemacht. Aber das reicht ihm nicht.
Kretschmer möchte sein Wissen und Können weitergeben und sich auch sozial engagieren. Mit seiner privaten Wrestlingschule Nordisch Fight Club im Hamburger Problemstadtteil Steilshoop setzt er sich dafür ein, dass die Kinder und Jugendlichen, die zu ihm kommen, etwas für ihren Körper, aber vor allem für sich selbst tun.
Viele seiner Schützlinge kommen aus sozial schwachen Familien. "Sie alle brauchen Ziele und Vorbilder", sagt Kretschmer. Und weil sie die oft in ihren Familien nicht finden, versucht er, die Kids über Wrestling oder Boxen zu anderen Werten zu führen. Sein Engagement reicht dabei weit über den Sport hinaus. Kretschmer hat ein Ohr für seine Schüler. Er spricht ihre Sprache und packt Probleme gemeinsam mit ihnen an. Nach Feierabend geht er auch mal mit ihnen ein Bier trinken. Falls notwendig, begleitet er die Jugendlichen sogar nach Hause, redet mit ihren Eltern. Karsten Kretschmer war schon immer ein harter Kämpfer - aber einer mit einem ganz weichen Herz.