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Dokumentarfilm | 2007

    Kurzinhalt

    Als im September 2004 die Anna Amalia Bibliothek in Weimar brennt, wird ein Alptraum Wirklichkeit: 50.000 kostbare Bücher und Handschriften werden ein Raub der Flammen ...


    Am 2. September 2004 brennt die Anna Amalia Bibliothek in Weimar, und der historische Rokokosaal steht in Flammen. Hier war Johann Wolfgang von Goethe über 30 Jahre lang Direktor. Er hatte den Bücherschatz mit aufgebaut, der heute zum Weltkulturerbe gehört. Die Bibliothek gilt als Wiege der deutschen Klassik.
    50.000 Bücher und Handschriften verbrennen in dieser Nacht. Während über 100 Feuerwehrleute versuchen, die Flammen zu löschen, wird ein Teil der wertvollen Bibliothek in einer dramatischen Aktion in Sicherheit gebracht. 62.000 Bücher können aus Feuer und Löschwasser gerettet werden. Darunter eine Erstausgabe der Lutherbibel von unschätzbarem Wert.
    Die geretteten Bücher sind nass, aufgequollen, verkohlt, zerrissen, gebrochen. Zunächst werden sie eingefroren, um Schimmel und Mikrobenbefall zu verhindern. Danach werden sie in einem Spezialverfahren gefriergetrocknet, um das Löschwasser zu entfernen. Doch das allein rettet die Bücher nicht. Hitze und Wasser haben die Seiten gewellt, gelöst, kostbare Pergamenteinbände platzen und Leder aufquellen lassen. Der Restaurator Matthias Hageböck steht mit seinem Team vor einer gewaltigen Aufgabe. Für jeden der 62.000 geretteten Patienten wird ein Schadensprotokoll erstellt, allein das dauert fast zwei Jahre. Für manche Schäden gibt es noch keine Behandlungsmethoden. Einige der stark verbrannten Bücher lassen sich nicht einmal anfassen, sie zerbröseln zu Asche. Wie Briketts lagern sie auf Stahltischen, Was soll mit ihnen geschehen? Papierspaltung scheint eine Möglichkeit zu sein, aber noch nie hat jemand versucht, so stark verbranntes Papier zu spalten.
    Kostbare Lederbände, wie eine Goethe-Ausgabe mit persönlicher Widmung, sind im Löschwasser erstarrt, die Buchrücken im Feuer hart geworden. Solche Schäden kann bisher nur die Universität Uppsala behandeln. Der Originalzustand soll so weit wie möglich erhalten werden. Viele dieser Bücher hatten Goethe, Schiller, Herder und Wieland in der Hand, die alle in Weimar lebten und arbeiteten. Oft haben sie ihre Bemerkungen an den Rand geschrieben und damit diese Bände auch für die Forschung einmalig gemacht.
    20 Millionen Euro wird die Rettung der Bücher kosten, das meiste Geld stammt aus Spenden. Der Rokokosaal ist inzwischen originalgetreu restauriert worden und soll am 24. Oktober wieder eröffnet werden. Doch es wird noch viele Jahre dauern, bis die restaurierten Bücher wieder einziehen können

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    Vidicom Media GmbH